Wirtschaft

Gemächlicher Handel Dow schleppt sich weiter voran

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Fürs kommende Jahr erwarten die Händler eine zügige Lockerung der Geldpolitik.

Fürs kommende Jahr erwarten die Händler eine zügige Lockerung der Geldpolitik.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Die Hoffnung auf eine Reihe von Zinssenkungen durch die Fed stützt die Aktienmärkte auch am vorletzten Handelstag des Jahres. Neues Futter erhalten die Erwartungen von den wöchentlichen Arbeitsmarktdaten. Für Kursfeuerwerke reicht das aber nicht, insgesamt läuft der Handel eher beschaulich.

Die Zinshoffnungen der US-Investoren haben die Wall Street auch in der ereignisarmen Zeit zwischen den Jahren gestützt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,1 Prozent höher auf 37.710 Punkten. Der technologielastige Nasdaq notierte kaum verändert bei 15.095 Punkten. Der breit gefasste S&P 500 ging ebenfalls kaum verändert bei 4783 Punkten aus dem Handel.

Für Unterstützung sorgte 2023 die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen der US-Notenbank Fed und eine "weiche Landung" der US-Wirtschaft sowie der Hype um die Künstliche Intelligenz (KI). "Ich glaube, dass der Markt auch in nächster Zeit weiter steigen wird", sagte Victoria Fernandez, Chefstrategin der Investmentfirma Crossmark in Texas. Sie wies jedoch gleichzeitig auf längerfristige Risiken hin: "Die Inflation wird weiter sinken, aber wahrscheinlich nicht so schnell, wie der Markt es erwartet."

Brent
Brent 64,58

Für gute Stimmung sorgten unter anderem die jüngsten US-Jobdaten. Der Anstieg der wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe auf 218.000 von zuvor 205.000 lag über der durchschnittlichen Analystenprognose von 210.000. "Die Daten zeigen etwas Verlangsamung, was für eine frühere Veränderung der Politik der US-Notenbank Fed spricht", sagte Thomas Hayes, Vorsitzender der Private-Equity-Firma Great Hill Capital. Die Währungshüter versuchen, mit einer Straffung der Geldpolitik die Inflation in Schach zu halten und den heiß gelaufenen Arbeitsmarkt abzukühlen.

Ölpreise unter Druck

Am Ölmarkt ging es aufgrund ebenfalls geringer Liquidität auf und ab. Nach einer anfänglichen Stabilisierung lagen die Preise für die Nordseesorte Brent und US-Leichtöl WTI zwischen 1,6 Prozent und 2,9 Prozent im Minus bei 78,38 und 71,98 Dollar je Fass (159 Liter). Im Blick behielten Investoren die Lage im Roten Meer. Nach Angriffen der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz im Jemen hatten große Reedereien einen vorübergehenden Stopp dieser Routen angeordnet. Doch die Signale mehren sich, dass dieser bald aufgehoben werden könnte. So plant Maersk mehrere Dutzend Containerschiffe für die kommenden Tage und Wochen über den Suezkanal und das Rote Meer ein. Die Bedenken hinsichtlich der Schifffahrt im Roten Meer hätten zwar nachgelassen, aber die Sorgen über die Spannungen im Nahen Osten, insbesondere über das Engagement des Iran in der Region, hielten an, sagte Hiroyuki Kikukawa von NS Trading.

Bei den Einzeltiteln legten angesichts überdurchschnittlich starker ausländischer Zuflüsse die in den USA notierten Aktien chinesischer Unternehmen zu. Die Titel von JD.Com und Alibaba stiegen um 2,7 beziehungsweise 1,5 Prozent.

Boeing
Boeing 174,12

Aus den Depots flogen dagegen CytoSorbents. Die Titel des Pharmaunternehmens stürzten um mehr als 33 Prozent ab. CytoSorbents' Gerät zur Verringerung von Blutungen bei Operationen hat die Ziele einer klinischen Studie verfehlt.

Die Probleme des US-Flugzeugbauers Boeing mit dem Modell 737 Max reißen indes nicht ab. Die Papiere des Airbus-Erzrivalen bröckelten um knapp ein Prozent ab. Die US-Luftfahrtaufsicht FAA hatte mitgeteilt, dass Boeing die Fluggesellschaften dazu aufgefordert habe, neuere Maschinen des Typs 737 Max auf eine mögliche lockere Schraube im Rudersteuersystem zu überprüfen. Die FAA wolle die gezielten Inspektionen "genau überwachen" und bei weiteren Entdeckungen von losen oder fehlenden Bauteilen zusätzliche Maßnahmen in Betracht ziehen.

Quelle: ntv.de, ino/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen