Wirtschaft

Konzernbilanzen im Fokus Dow startet schwungvoll in die Woche

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Am Freitag war der Dow auf den tiefsten Stand seit Ende März abgesackt. Jetzt geht es wieder aufwärts.

Am Freitag war der Dow auf den tiefsten Stand seit Ende März abgesackt. Jetzt geht es wieder aufwärts.

(Foto: REUTERS)

Nach den herben Verlusten der vergangenen Tage kehrt der Optimismus an die Wall Street zurück. Der Dow legt kräftig zu. In der Erwartung, dass die Fed in dieser Woche eine Zinspause ankündigt, greifen die Anleger auch bei Tech-Werten zu.

Die Hoffnung auf positive Impulse im weiteren Wochenverlauf hat der Wall Street zum Wochenauftakt einen Schub nach vorne gegeben. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte kletterte am Montag um 1,6 Prozent auf 32.928 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 rückte um 1,2 Prozent auf 4167 Zähler vor. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann 1,2 Prozent auf 12.789 Stellen.

Nasdaq Composite
Nasdaq Composite 21.798,70

Die Investoren warteten mit Spannung auf eine Reihe wichtiger Konzernbilanzen. Geplant zur Veröffentlichung diese Woche sind etwa die Zahlen des Technologiekonzerns Apple und der Pharmariesen Pfizer und Eli Lilly. Die Analysten erwarten bei S&P-500-Unternehmen für das dritte Quartal ein Gewinnwachstum von insgesamt 4,3 Prozent im Jahresvergleich. Anfang Oktober waren sie noch von 1,6 Prozent ausgegangen. "Einer der gemeinsamen Nenner, die wir sehen, ist, dass sich die Unternehmen nach und nach an die höheren Zinsen anpassen", erklärte Joseph Sroka, ein Manager beim Vermögensberater NovaPoint. "Gleichzeitig scheinen auch die Störungen in der Lieferkette abzunehmen."

In den Fokus rückte auch die US-Notenbank Federal Reserve, die auf eine erneute Zinspause zusteuert. Fed-Chef Jerome Powell signalisierte für den am Mittwoch anstehenden Zinsentscheid, dass der Schlüsselsatz in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent bleiben dürfte. Erstmals seit Beginn der geldpolitischen Straffungsserie im März 2022 könnte die Fed somit auf zwei aufeinander folgenden Sitzungen die Füße still halten. Der Dollar-Index notierte im Vorfeld der Fed-Sitzung 0,5 Prozent schwächer bei 106,12 Punkten. Der Euro gewann im Gegenzug 0,5 Prozent auf 1,0614 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte vergangene Woche entschieden, ihre Serie von Zinserhöhungen angesichts einer schwächelnden Konjunktur und rückläufigen Inflationszahlen zu stoppen. Börsenspekulationen auf schnelle Senkungen erteilte sie aber eine klare Absage.

Am Ölmarkt ging es für die Preise nach der jüngsten Rally zu Wochenbeginn bergab. Die Notierungen für das Nordseeöl Brent und das US-ÖL WTI verloren jeweils rund drei Prozent auf 87,84 beziehungsweise 82,44 Dollar je Fass. Die Furcht vor einer Eskalation des Kriegs in Nahost hatte die Preise am Freitag um gut drei Prozent in die Höhe getrieben. "Am Freitag, als die Bodenoffensive Israels im Gazastreifen begann, waren die Anleger sehr risikoscheu", sagte eine Expertin. Die eigentlichen Auswirkungen seien allerdings nicht so groß ausgefallen, wie von den Marktteilnehmern befürchtet.

McDonald's
McDonald's 264,80

Die Erwartung zunächst konstant bleibender Zinssätze stützte die Aktien der großen Technologiekonzerne. Die Papiere des Online-Händlers Amazon, der Facebook-Mutter Meta, der Google-Mutter Alphabet und des Chipherstellers Nvidia gewannen zwischen etwa zwei und vier Prozent. Höhere Zinsen schmälern Experten zufolge zukünftige Gewinne dieser wachstumsstarken Firmen.

Gefragt bei anderen Einzelwerten waren unter anderem McDonald's mit einem Plus von 1,7 Prozent. Neue Produkte und eine robuste Nachfrage nach günstigen Menüs hatten der Fast-Food-Kette ein Umsatzplus über Markterwartungen beschert. Stark unter Druck gerieten dagegen die Aktien von ON Semiconductor. Sie schlossen fast 22 Prozent im Minus. Der US-Chiphersteller erwartet wegen der schwachen Nachfrage nach Elektrofahrzeugen ein maues viertes Quartal und will 900 Stellen streichen. Die europäischen Autobauer zehrten von ihren Beständen und die hohen Zinsen gefährdeten die Autonachfrage, beschrieb Firmenchef Hassane El-Khoury die Dämpfer für sein Geschäft. Der Konzern beliefert auch Volkswagen mit Chips, die in den Antriebsstrang von Elektroautos eingebaut werden oder Fahrerassistenzsysteme wie Kameras und Sensoren steuern.

Quelle: ntv.de, ino/rts

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