Wirtschaft

Anleihenrendite steigt weiter Drohender Shutdown belastet US-Börsen

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Die Stimmung an der Wall Street ist getrübt.

Die Stimmung an der Wall Street ist getrübt.

(Foto: REUTERS)

Die Aussicht auf weiter hohe Marktzinsen trübt die Stimmung an der Wall Street. Hinzu kommt die drohende Möglichkeit eines Regierungs-Shutdowns in den USA. Vor allem für Tech-Werte geht es abwärts. Es gibt aber auch ein Papier, das einen wahren Kaufrausch auslöst.

Die Aussicht auf anhaltend hohe Zinsen hat den US-Aktienmärkten am Dienstag zugesetzt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 1,1 Prozent tiefer auf 33.618 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab 1,6 Prozent auf 13.063 Punkte nach. Der breit gefasste S&P 500 büßte 1,5 Prozent auf 4273 Punkte ein.

Nasdaq Composite
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Die Anleger hätten weiter mit den Aussichten einer anhaltenden restriktiven Geldpolitik der Federal Reserve und deren Auswirkungen auf die Wirtschaft zu kämpfen, heißt es bei Börsianern. "Es herrscht so viel Unsicherheit am Markt", sagte Chris Giamo, Finanzexperte bei der TD Bank. Die Kursrichtung werde maßgeblich von dem Zinsthema bestimmt. Das zeigte sich erneut auch am Anleihemarkt: Die Rendite der US-Papiere mit zehn Jahren Laufzeit stieg auf bis zu 4,566 Prozent und damit auf ein 16-Jahres-Hoch. Anleger spekulieren auf höhere Zinssätze für einen längeren Zeitraum und trennen sich deshalb von Staatspapieren - im Gegenzug zieht die Rendite an.

Fed-Chef Jerome Powell hatte jüngst signalisiert, dass die Währungshüter noch eine Anhebung von einem viertel Prozentpunkt für dieses Jahr erwägen. Zudem dürften etwaige Zinssenkungen 2024 deutlich geringer ausfallen als bislang avisiert. Die Konsumstimmung in den USA hat sich im September angesichts der zuletzt wieder gestiegenen Inflation überraschend stark eingetrübt.

Hinzu kommen angesichts des bald endenden Haushaltsjahres Sorgen um einen möglichen Regierungsstillstand. Sollten sich das von den Republikanern kontrollierte Repräsentantenhaus und der von den Demokraten geführte Senat nicht einigen, droht dieses Szenario zum vierten Mal innerhalb eines Jahrzehnts. Nervös machte die Anleger auch, dass die Ratingagentur Moody's einen erneuten Haushaltsstreit als negativ für die Bonität des Landes ansieht.

Amazon rutscht ab

Als Bremsklotz für den Aktienmarkt machten Börsianer auch Chinas Wirtschaftsflaute samt drohender Immobilienkrise aus. In den Fokus rückte erneut der unter einer milliardenschweren Schuldenlast ächzende chinesische Immobilienkonzern Evergrande. Die Aktien rutschten um acht Prozent ab, nachdem die Tochterfirma Hengda Real Estate eine am Vortag fällige Anleihe in Höhe von umgerechnet knapp 520 Millionen Euro nicht bedient hatte.

Amazon
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Bei den Einzelwerten sprangen die Papiere von Immunovant um 97 Prozent auf 39,96 Dollar nach oben, nachdem die Firma frühe Studienfortschritte bei einem Antikörpermedikament zum Einsatz bei Autoimmunerkrankungen gemeldet hatte.

Abschläge von bis zu 2,3 Prozent verzeichneten hingegen die Tech-Werte Apple, Meta Platforms, die Google-Mutter Alphabet und Microsoft. Aktien von Amazon rutschten um gut vier Prozent ab, nachdem in den USA am Dienstag eine lang erwartete Kartellklage der US-Behörden eingereicht wurde. Darin wird dem Online-Händler vorgeworfen, den Verbrauchern durch höhere Preise zu schaden.

Quelle: ntv.de, ino/rts

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