Kontrolle über den Luftraum Droniq macht Drohnen sichtbar
19.07.2023, 08:17 Uhr Artikel anhören
Immer mehr Drohnen machen den Himmel unübersichtlich.
(Foto: picture alliance / greatif)
Drohnen transportieren mittlerweile Blutkonserven oder Gewebeproben, überwachen Industriegelände oder helfen bei der Unfallaufnahme. Um den Überblick über die unbenannten Flugkörper zu behalten, bietet Droniq digitale Angebote für Flugsicherung und Co. an.
Mehr als 400.000 Drohnen sind in Deutschland in Gebrauch - ein Großteil davon für private Zwecke. Nur 56.000 kommerziell genutzte Drohnen sind nach Schätzungen des Verbands Unbemannte Luftfahrt in Deutschland unterwegs. Bis zum Jahr 2030 rechnen die Branchenkenner mit 80.000 Drohnen.

"Ich möchte nicht, dass wir die kleine Pflanze des Drohnenmarktes erdrücken", sagt Droniq-Chef Jan-Eric Putze.
(Foto: Droniq)
Während private Nutzer Drohnen zum Spaß nutzen, setzen immer mehr Unternehmen und Institutionen auf die fliegenden Helfer. "Drohnen transportieren mittlerweile auch Blutkonserven oder Gewebeproben, die schnell mal analysiert werden müssen", erklärt Jan-Erik Putze. Ein Auto wäre in solchen Fällen einfach zu langsam, wenn es sich kilometerlang durch die Stadt quälen muss, erklärt der Manager des Startups Droniq. Außerdem überwachen Drohnen Industriegelände, inspizieren Stromnetze und vieles mehr.
Komplett autonom sind sie dabei allerdings noch nicht unterwegs. "Das sehe ich im Moment noch nicht", so Putze. Aber man bewege sich langsam in die Richtung. Ein Beispiel dafür seien Drohnen-Garagen. Die Drohnen machen in diesen Garagen autonom einen technischen Check und sind dann nach einer Stunde wieder einsetzbar. "Sie prüft auch Wetter, Wind und Sichtweite und wenn das nicht passt, geht die Garage gar nicht erst auf", erklärt der Unternehmer, der übrigens auch selbst Fluglehrer ist.
Wann kommt die Pizza per Drohne?
Um den Überblick über die unbenannten Flugkörper zu haben, braucht es digitale Angebote. Eines davon ist Droniq, ein Gemeinschaftsunternehmen der Deutschen Flugsicherung und der Deutschen Telekom. Die Idee dahinter ist laut CEO Jan-Eric Putze, "Drohnen digital sichtbar zu machen und sie dann in einer Anzeige bei der Flugsicherung zu fusionieren mit der bemannten Luftfahrt." Dazu nutzt das Unternehmen LTE-Technik, um die Positionsdaten an die Flugsicherung zu senden. Um den Luftraum unter Kontrolle zu behalten, ermöglicht die Europäische Union seit Anfang des Jahres die Einrichtung von U-Spaces. Dort sollen private Firmen wie Droniq den Einsatz von Drohnen überwachen.

Auch die Polizei setzt Drohnen ein, unter anderem für die Unfallaufnahme.
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Regulierung ist wichtig, davon ist auch Putze überzeugt. Dennoch warnt er vor zu strikten Regulierungen. "Ich möchte nicht, dass wir die kleine Pflanze des Drohnenmarktes erdrücken", so der Manager. "Ich würde mir wünschen, einen sicheren Rahmen zu setzen und dafür sind Reallabore perfekt."
Warum Verbraucher nicht zeitnah damit rechnen können, dass Pakete oder Pizza von einer Drohne geliefert werden, erklärt Jan-Erik Putze in der neuen Folge von "So techt Deutschland".
In "So techt Deutschland" haken die ntv-Moderatoren Frauke Holzmeier und Andreas Laukat bei Gründern, Investoren, Politikern und Unternehmern nach, wie es um den Technologie-Standort Deutschland bestellt ist.
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Quelle: ntv.de, ala/chr