Wichtige Welthandelsstraße Dürre schränkt Schiffsverkehr im Panamakanal ein
01.11.2023, 07:32 Uhr Artikel anhören
Bis zu 14.000 Schiffe passieren die Wasserstraße normalerweise jährlich.
(Foto: REUTERS)
Der Panamakanal ist eine wichtige Handelsstraße, vor allem für den Waren-Transport von Asien in die USA. Doch weil es so wenig regnet wie seit 1950 nicht mehr, sinkt der Wasserstand. Nun muss der Schiffsverkehr stark eingeschränkt werden.
Angesichts des Niedrigwassers im Panamakanal soll der Schiffsverkehr durch die wichtige Wasserstraße weiter reduziert werden. Bis Februar kommenden Jahres werde die Zahl der buchbaren Schiffspassagen schrittweise von zuletzt 30 auf 18 pro Tag gesenkt, teilte die Kanalverwaltung mit. Seit 1950 habe es im Oktober noch nie so wenig geregnet wie in diesem Jahr. Noch bis Jahresende sei mit geringen Niederschlägen zu rechnen.
"Trotz aller getroffenen Maßnahmen ist der Pegel des Gatún-Sees auf ein für diese Jahreszeit noch nie dagewesenes Niveau weiter gesunken", teilte die Panamakanal-Behörde mit. Nicht nur die Zahl der Schiffspassagen wurde in den vergangenen Monaten reduziert. Auch der maximale Tiefgang, mit dem Schiffe den Kanal passieren dürfen, war gesenkt worden.
Der rund 80 Kilometer lange Kanal verbindet in Mittelamerika den Atlantik mit dem Pazifik. Pro Jahr passieren in normalen Zeiten etwa 14.000 Schiffe die Wasserstraße. Etwa sechs Prozent des Welthandels werden durch ihn abgewickelt.
Der Panamakanal ist vor allem wichtig für den Waren-Transport von Asien in die USA. Über 40 Prozent der Container, die von Nordostasien zur Ostküste der USA verschifft werden, passieren normalerweise den Kanal. Außerdem ermöglicht er einen schnelleren Transport von US-Gütern nach Asien und an die südamerikanische Pazifikküste. Für die deutsche Wirtschaft hat der Panamakanal Experten zufolge im Vergleich zum Suezkanal eine geringere Bedeutung.
Der Panamakanal beginnt in Colón im Norden von Panama und endet nahe Panama-Stadt im Süden. Nach der Eröffnung des erweiterten Kanals 2016 verfügt die Wasserstraße über drei Schleusensysteme, über die die Schiffe auf das Niveau des 28 Meter über dem Meeresspiegel liegenden Gatún-Sees gehoben und später wieder gesenkt werden. Seit dem Ausbau des Kanals können auch große Tanker und Frachter mit bis zu 14.000 Containern durch die Wasserstraße geschleust werden.
Quelle: ntv.de, ara/dpa/rts