Wirtschaft

"Ausmaß historisch beispiellos" Dürre drosselt Verkehr auf dem Panamakanal

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Der Panamakanal verbindet den Atlantik mit dem Pazifik. Etwa sechs Prozent des Welthandels werden über diese Wasserstraße transportiert.

Der Panamakanal verbindet den Atlantik mit dem Pazifik. Etwa sechs Prozent des Welthandels werden über diese Wasserstraße transportiert.

(Foto: REUTERS)

Tausende Frachter fahren jedes Jahr durch den Panamakanal. Doch seit Monaten regnet es in der Region ungewöhnlich wenig. Der Betreiber kann den Normalbetrieb nicht mehr aufrechterhalten - mit Folgen für die Schifffahrt.

Der Panamakanal schränkt wegen des niedrigen Wasserstands die Zahl von Schiffsdurchfahrten ein. Vorerst dürften nur noch 32 Schiffe pro Tag die Wasserstraße passieren, teilte die zuständige Panama Canal Authority (ACP) mit. Zuvor lag die tägliche Zahl bei rund 36 Schiffspassagen.

Der Panamakanal ist eine der wichtigsten Wasserstraßen der Welt. Er verbindet in Mittelamerika den Atlantik mit dem Pazifik. Seit der Einführung von drei neuen Schleusen im Jahr 2016 können riesige Schiffe mit bis zu 14.000 Containern die Wasserstraße durchqueren.

Dafür muss jedes Mal Wasser aus dem künstlichen Gatún-See nachgepumpt werden. Die Frachter werden auf das Niveau von 28 Metern über dem Meeresspiegel angehoben und später wieder abgesenkt. Dieser Vorgang verbraucht jedes Mal 200 Millionen Liter Wasser.

Maximaler Tiefgang abgesenkt

Derzeit hält der Gatún-See nicht genügend Wasser bereit. Seit sechs Monaten regnet es in der Region nicht wie gewohnt, es herrscht Wassermangel. Zuletzt wurde darum auch der maximale Tiefgang, mit dem Schiffe den Kanal passieren dürfen, von 18,30 Metern auf 13,41 Metern abgesenkt. Diese Maßnahme werde die nächsten Monate beibehalten, so die Behörde.

Eigentlich habe in der Region bereits die Regenzeit begonnen, aber die ungewöhnlich lange Trockenzeit wirke noch nach, schreibt ACP. Die Behörde habe Verfahren zu einer effizienteren Wassernutzung eingeführt und zudem Studien durchgeführt, die langfristige Lösungen zu den aktuellen Klimaschwankungen aufzeigen sollen. Das derzeitige Ausmaß sei jedoch "historisch beispiellos", heißt es.

Durch die Beschränkung der Schiffspassagen könne es zu längeren Wartezeiten kommen, so die Panamakanal-Behörde. Je nach Wasserstand und Wettervorhersagen soll die Zahl der täglichen Durchfahrten bei Bedarf angepasst werden. Der Kanal ist rund 80 Kilometer lang. Er beginnt in Colón im Norden und endet nahe Panama-Stadt im Süden. Etwa sechs Prozent des Welthandels werden über den Panamakanal abgewickelt.

Quelle: ntv.de, mdi/dpa

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