DCS-Chef im Interview "E-Mobilität wird Leben stark verändern"
14.05.2021, 17:02 Uhr
An Tankstellen wird es laut Reimann immer normaler werden, dass auch Strom geladen werden könne.
(Foto: picture alliance / SULUPRESS.DE)
E-Autos brauchen Stationen zum Laden - und sein Unternehmen will sie alle miteinander vernetzen: Jörg Reimann, Geschäftsführer von Digital Charging Solutions. Im Podcast "Die Stunde Null" redet er über die Hindernisse, die der E-Mobilität noch im Weg stehen, und darüber, wie wir uns in Zukunft fortbewegen.
Die Zahl der Elektroautos auf deutschen Straßen wächst rasant. Sie werden ein Teil des Alltags. Anfang 2021 waren mehr als doppelt so viele reine Batterieautos und Plug-in-Hybride registriert als noch im Vorjahr - fast 600.000. Doch irgendwo müssen diese ganzen Fahrzeuge auch geladen werden, es ist eines der größten Hindernisse des Wechsels zur Elektromobilität. "Wir sehen, dass massive Investitionen getätigt werden, und wir sehen einen gesellschaftlichen Ruck, der nun endlich passiert ist", sagt Jörg Reimann im Podcast "Die Stunde Null".
Der Geschäftsführer von Digital Charging Solutions (DCS) setzt mit seinem Unternehmen auch darauf, dass die Ladeinfrastruktur zügig ausgebaut wird. DCS wurde 2017 als Teil der Mobilitätsdienste von BMW und Daimler gegründet, um den Käufern von Elektrofahrzeugen Zugang zu Ladestationen anzubieten. Es vernetzt sie für die Kunden digital und verbindet sie mit einem Zahlungssystem. Reimann rechnet damit, dass Ladestationen für E-Autos künftig sehr viel präsenter werden. "Da sind die Pläne sehr ambitioniert. Die Politiker reden von bis zu einer Million Ladepunkte", sagt Reimann.
An Tankstellen werde es immer normaler werden, dass auch Strom geladen werden könne. "Das werden wir bereits in den nächsten Jahren und sogar schon in wenigen Monaten immer realer sehen", sagt Reimann. "Sie fahren einfach an eine andere Säule und haben ein ähnliches Erlebnis." Trotzdem wird sich nach Ansicht des DCS-Chefs vieles anders anfühlen - auch weil Strom anders als Benzin oder Diesel auch im privaten Raum getankt werden kann.
Ziel seines Unternehmens sei es, den Zugang überall möglich zu machen, "egal ob Sie bei Ihrem Arbeitgeber laden, zu Hause oder im öffentlichen Raum". Um das einfacher zu machen, müssten sich digitale Zahlungsmittel allerdings noch deutlich stärker durchsetzen als bisher. Reimann geht davon aus, dass ein Großteil des Prozesses in Zukunft de facto automatisch über das Auto abläuft. "Das Fahrzeug wird die Ladeinfrastruktur selber orten, selber bezahlen und selber vorschlagen, was die günstigste Route ist." Derartige Veränderungen durch "die sehr konsequente Umstellung auf Elektromobilität" werden seiner Meinung nach in den nächsten fünf bis sechs Jahren "unser Leben sehr stark verändern".
Hören Sie außerdem in der neuen Folge von "Die Stunde Null":
• Wie das Bezahlen an Ladestationen genau funktioniert.
• Was Reimanns Auslöser für sein Interesse an der E-Mobilität war.
• Welchen Einfluss die Pandemie auf das Lade- und Parkverhalten hatte.
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Quelle: ntv.de, jki