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Konzern: Geht um Umschichtungen EVG: Bahn will bei Gütertochter Cargo 1800 Jobs streichen

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Rund 1800 Jobs sollen bei DB Cargo wegfallen.

Rund 1800 Jobs sollen bei DB Cargo wegfallen.

(Foto: picture alliance / imageBROKER)

Die konjunkturelle Flaute verschont auch die Gütersparte der Bahn nicht. Der Konzern tritt nun offenbar auf die Kostenbremse und will Hunderte Stellen streichen. Konkretes werde gerade mit den Arbeitnehmervertretern besprochen. Kündigungen sollen wohl vermieden werden.

Die Güterverkehrssparte der Deutschen Bahn plant nach Angaben der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) einen deutlichen Personalabbau. Vom Vorhaben des Vorstands der DB Cargo seien 1800 Beschäftigte betroffen, sagte eine EVG-Sprecherin mit Verweis auf eine Mitteilung. "Die Vorstände machen Fehler und unsere Kolleginnen und Kollegen sollen die Zeche zahlen", erklärte die stellvertretende EVG-Vorsitzende Cosima Ingenschay. Dem wolle sich die EVG entgegenstellen. Ihre Forderungen werde die Gewerkschaft in der bevorstehenden Sitzung des Konzernaufsichtsrates thematisieren.

Ein Bahn-Sprecher sagte dazu, es liefen derzeit Gespräche auch mit Vertretern der Arbeitnehmer, wie man DB Cargo wettbewerbsfähiger aufstellen könne. Mit einem Ergebnis sei bis Jahresende zu rechnen. Auf die Frage, ob es dabei auch um den Abbau von Arbeitsplätzen gehe, hieß es, es gehe eher um Umschichtungen von Jobs innerhalb des Bahn-Konzerns. "Die entscheidenden Weichen für die Transformation der DB Cargo werden jetzt vom Vorstand mit den Mitarbeitenden und den Gremien des Unternehmens gestellt."

Die Güterbahn mit ihren rund 31.600 Beschäftigten schreibt seit Jahren Verlust, im ersten Halbjahr 2023 lag das Vorsteuerergebnis (bereinigtes EBIT) bei minus 195 Millionen Euro. Im Umfeld der Bahn hieß es, für 2024 peile die DB Cargo schwarze Zahlen an. Bereits Ende Juni hatte DB Cargo-Chefin Sigrid Nikutta angekündigt, bis Oktober einen Rettungsplan für die kriselnde Zugsparte vorzulegen. Grundlage sei ein sogenanntes Weißbuch, in der die seit Ende 2019 amtierende Nikutta den profitablen Güterverkehr für die nächsten Jahre skizziert.

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Branchenexperten sehen die Bahn derzeit in manchen Bereichen im Zielkonflikt zwischen Klimaschutz und Profitabilität. Auch die EVG nimmt darauf Bezug und erklärt, dass es bei den aktuellen Herausforderungen durch den Klimawandel geradezu "absurd ist, dass die DB Cargo AG kaputtgespart werden soll."

Quelle: ntv.de, jwu/rts

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