Wirtschaft

Wegen steigender Energiepreise Effiziente Wärmepumpe heizt fast 40 Prozent günstiger als Gas

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Der Gaspreis ist zuletzt gestiegen, der Preis für Wärmepumpenstrom nicht.

Der Gaspreis ist zuletzt gestiegen, der Preis für Wärmepumpenstrom nicht.

(Foto: IMAGO/Zoonar)

Wärmepumpen kosten mehr als Gasheizungen - allerdings nur in der Anschaffung. Im laufenden Betrieb kommen Haushalte, die mit Wärmepumpe heizen, deutlich günstiger weg, wie eine Analyse zeigt. Grund sind die Preissteigerungen beim Gas.

Verbraucher, die mit einer Wärmepumpe heizen, kommen aktuell deutlich günstiger weg als mit einer Gasheizung. Das berichtet die Funke Mediengruppe unter Berufung auf eine Analyse des Vergleichsportals Verivox. Hintergrund ist die Entwicklung der Gaspreise, die im Jahresverlauf deutlich zugelegt haben.

Ausgehend von Tarifen für Neukunden haben Haushalte mit einer effizienten Wärmepumpe demnach aktuell 38 Prozent niedrigere Heizkosten als Haushalte mit einer herkömmlichen Gasheizung. Arbeite die Wärmepumpe nicht sehr effizient, lägen die Kosten immerhin noch sechs Prozent niedriger als bei einer Erdgas-Heizung, heißt es in dem Bericht.

Ausgangsbeispiel für den Vergleich ist ein Neukunde, der ein Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden (kWh) mit Erdgas beheizt. Dafür zahlt er laut Verivox im Schnitt derzeit 1658 Euro. Das entspricht einem Preis von 8,29 Cent/kWh.

Verfügt das Haus dagegen über eine effiziente Wärmepumpe mit Jahresarbeitszahl 4, würden für die gleiche Wärmemenge insgesamt 5000 Kilowattstunden Strom benötigt. Bei den aktuellen Durchschnittskosten für Neukunden wären das laut dem Preisvergleichsportal 1034 Euro im Jahr. "Ein gut funktionierendes Wärmepumpensystem verursacht im Vergleich zu Erdgas derzeit 38 Prozent niedrigere Heizkosten", heißt es in der Analyse. Der Berechnung zufolge liegt das Sparpotenzial für Einfamilienhausbewohner beim Nutzen von Wärmepumpe anstatt Gasheizung also bei mindestens 600 Euro im Jahr. Bei einer wenig effizient arbeitenden Pumpe mit Jahresarbeitszahl von 2,7 wären die laufenden Kosten immerhin noch rund 100 Euro niedriger als beim Gas.

Pumpenstrom ist billiger als Haushaltsstrom

Den Preisunterschied erklärt der Verivox-Energieexperte Thorsten Storck gegenüber den Funke-Zeitungen mit den Preissteigerungen beim Gas. Seit dem Frühling sei die Kilowattstunde in Neukundentarifen um knapp zwei Cent teurer geworden. "Die Gründe dafür sind die Rückkehr zum alten Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent, höhere Großhandelspreise und der Anstieg der Gasspeicherumlage ab Juli 2024", so Storck.

Die Stromtarife für Wärmepumpen seien dank niedrigerer Stromnetzgebühren und Konzessionsabgaben deutlich günstiger als normaler Haushaltsstrom. Die günstigsten Angebote für Wärmepumpenstrom lägen aktuell bei rund 21 Cent pro Kilowattstunde, sagt Storck.

Was bei der Analyse nicht berücksichtigt wurde, sind die Anschaffungskosten. Der Einbau einer Wärmepumpe ist in der Regel teurer als der einer Gasheizung, wobei es für den Umstieg Fördergelder vom Staat gibt. Die Förderung wurde erst Ende Mai auf weitere Empfängerkreise erweitert. Welche Heizung oder Kombination von Heizungen für einen Haushalt am besten sei, hänge zudem stark von der individuellen Situation und den baulichen Gegebenheiten ab, sagt der Verivox-Experte Storck. Eine Energieberatung vor Ort könne bei einer Einschätzung helfen.

Quelle: ntv.de, ino

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