Wirtschaft

Spekulation über Nachfolger Elon Musk baut neuen starken Mann bei Tesla auf

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Offiziell ändert sich an Zhus Titel, "Vizepräsident für den asiatisch-pazifischen Raum", zunächst nichts.

(Foto: REUTERS)

Elon Musk ist weit mehr als "nur" Chef von Tesla. Er ist seit Jahren das Gesicht des Elektroautobauers und ein Manager, der sogar in der Fabrik übernachtet, wenn dringende Probleme zu lösen sind. Zuletzt ist Musk aber kaum noch präsent. Offenbar delegiert er einen großen Teil seiner Verantwortung an einen Vertrauten.

Nach Jahren mit exorbitantem Wachstum ist der Weltmarktführer bei batteriebetriebenen Autos, Tesla, in schwereres Fahrwasser geraten. Die Produktionskapazitäten wurden stark erhöht, aber angesichts der globalen Wirtschaftskrise reißen die Kunden der Kult-Marke die Fahrzeuge nicht mehr aus den Händen wie in den vergangenen Jahren. Gleichzeitig ist die Konkurrenz durch neue wie durch etablierte Hersteller größer geworden. Während sich sein Unternehmen auf ganz neue Herausforderungen einstellen muss, ist Tesla-Chef Elon Musk allerdings kaum noch präsent.

Der CEO, der in vergangenen Krisen auch schon mal in der Fabrik auf dem Fußboden übernachtete, um die Produktion persönlich zu überwachen, ist derzeit nahezu rund um die Uhr mit seiner Neu-Erwerbung Twitter beschäftigt. Die Hinweise verdichten sich, dass Musk mehr und mehr Verantwortung an einen anderen Manager delegiert hat, der in manchen Berichten schon als möglicher Nachfolger für die Unternehmensleitung gehandelt wird: Tom Zhu Xiatong.

Zhu, der sich als Teslas China-Chef profilierte, habe zuletzt auch die Verantwortung für Vertrieb, Service und Auslieferungen in Nordamerika übernommen, berichtete das Internet-Magazin "Electrek" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Zhus offizieller Titel bleibe aber Vizepräsident für den asiatisch-pazifischen Raum. Tesla reagierte bislang nicht auf schriftliche Anfragen zur Stellungnahme.

Musk könnte "stolzer nicht sein"

Medien berichteten bereits vergangenen Monat, dass Zhu die beiden Tesla-Werke in Kalifornien und Texas besucht hatte. Demzufolge soll er neben dem China-Werk inzwischen auch die Produktion in den US-Fabriken leiten. Mit diesen weitreichenden Kompetenzen von Produktion bis Vertrieb sowohl auf dem Heimatmarkt in Nordamerika als auch in China, dem wichtigsten Auslands- und größten Wachstumsmarkt, dürfte Zhu nun der einflussreichste Manager bei Tesla nach Elon Musk selbst sein.

Unter Zhu hatte sich die Produktion in Shanghai von den Lockdowns erholt und das vorgegebene Ziel, die Produktion 2022 um 50 Prozent zu steigern, nahezu erreicht. Musk hatte die Leistung von Tesla in China unter Zhus Führung angesichts der schwierigen Bedingungen in der Corona-Krise mehrfach öffentlich hervorgehoben. Unter anderem sagte er, er könne "stolzer nicht sein" auf das Team in China.

Tesla-Vorstandsmitglied James Murdoch hatte vergangenen Monat gesagt, das Unternehmen habe kürzlich einen potenziellen Nachfolger von Firmengründer und Chef Elon Musk identifiziert, ohne jedoch den Namen zu nennen. Chinesische Medien hatten damals bereits auf Zhu getippt. Viele Tesla-Investoren hatten zuletzt Bedenken geäußert, dass Musk mit der Übernahme von Twitter abgelenkt sei und seine Aufgaben bei dem Autobauer vernachlässigen könnte. Der Tesla-Aktienkurs ist seit der Twitter-Übernahme kontinuierlich gesunken.

Quelle: ntv.de, mit rts

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