Im Werbegeschäft benachteiligt? Europäische Medienkonzerne klagen gegen Google
29.02.2024, 01:03 Uhr Artikel anhören
Ein Google-Sprecher sagt über die Klage, sie sei von "spekulativer und fragwürdiger Natur".
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Seit Jahren wird Google vorgeworfen, den Wettbewerb im Werbegeschäft zu verzerren. Für mehr als 30 Nachrichtenunternehmen ist das Maß mittlerweile voll. Sie ziehen gegen den US-Konzern vor Gericht.
Im Streit um eine mutmaßliche Benachteiligung im Werbegeschäft ziehen Axel Springer und weitere europäische Medienunternehmen gegen Google vor Gericht. "Mehr als 30 europäische Nachrichtenmedienunternehmen haben heute eine Schadenersatzklage in Höhe von 2,1 Milliarden Euro gegen Google wegen dessen Praktiken im Bereich Adtech eingereicht", teilte die beauftragte Kanzlei Geradin Partners mit. Die Klage sei bei einem Gericht in Amsterdam eingereicht worden.
Die Kläger werfen Google unfaire Praktiken im sogenannten Adtech-Bereich vor, der Software hinter dem Online-Werbegeschäft. Dem US-Konzern wird seit Jahren vorgeworfen, sich bei den Anzeigendiensten gegenüber Rivalen zu bevorteilen und so den Wettbewerb zu verzerren. Auch die EU-Kommission leitete ein Verfahren ein. Eine Sprecherin von Axel Springer sagte, in der Klage gehe es darum, sich für ein "faires Wettbewerbsumfeld einzusetzen".
Ein Google-Sprecher sagte: "Die vorliegende Klage ist von spekulativer und fragwürdiger Natur, und wir werden energisch und sachlich dagegen vorgehen". Google arbeite partnerschaftlich mit Medienunternehmen in Großbritannien und ganz Europa zusammen. In dieser Zusammenarbeit werde auch die Werbetechnik stetig weiterentwickelt. Googles Werbegeschäft ist für den Mutterkonzern Alphabet der mit Abstand wichtigste Geschäftsbereich. Allein im Schlussquartal 2023 hatte der Konzern hier 65,5 Milliarden Dollar erlöst.
Quelle: ntv.de, tkr/dpa