Wirtschaft

Srikte Kostendisziplin Evonik spart sich zur Prognoseanhebung

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Evonik erwartet ein höheres Ergebnis.

Evonik erwartet ein höheres Ergebnis.

(Foto: picture alliance / Panama Pictures)

Evonik traut sich mehr zu und hebt seine Erwartungen für das Gesamtjahr an. Doch am Markt fällt die Reaktion eher reserviert aus. Denn die Anhebung bedeute vielmehr nur eine Stabilisierung und kein Wachstum. Zudem resultiere das bessere Ergebnis allein aus internen Faktoren. Denn trotz höherer Preise blieb der Umsatz konstant.

Der Spezialchemiekonzern Evonik hat dank seines Sparprogramms und höherer Preise bei Stoffen für die Tiermast im zweiten Quartal mehr verdient als erwartet und schraubt seine Gewinnprognose in die Höhe. Auf Basis noch ungeprüfter Zahlen erwarte Evonik für den Zeitraum von April bis Juni ein bereinigtes operatives Ergebnis (Ebitda) von 578 Millionen Euro, teilte der Konzern mit. Analysten hatten dagegen rund 531 Millionen Euro erwartet. Vor einem Jahr hatte sich das Ebit auf 450 Millionen Euro belaufen.

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Zu der besser als erwartet ausgefallenen Entwicklung hätten neben "fortwährend strikter Kostendisziplin" auch eine gute Volumenentwicklung im Bereich Specialty Additives, dessen Produkte etwa in Matratzen oder Bodenbelägen zum Einsatz kommen, sowie eine Erholung der Preise Geschäftsbereich Animal Nutrition beigetragen. Der Umsatz habe im Quartal mit rund 3,9 Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorjahres gelegen. Aber Evonik arbeitete dabei profitabler: Die bereinigte Ebitda-Marge stieg um 3,1 Punkte auf 14,7 Prozent.

Der Essener Spezialchemiekonzern erhöhe nun trotz der weiter schwächelnden Branchenkonjunktur seine Gewinnprognose: Evonik erwarte für das Gesamtjahr 2024 nunmehr ein bereinigtes Ebitda zwischen 1,9 Milliarden und 2,2 Milliarden Euro - zuvor waren es noch 1,7 Milliarden bis 2,0 Milliarden Euro. Finale Geschäftszahlen für das Quartal will der Konzern am 1. August vorlegen.

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Die Jefferies-Analysten äußerten sich zurückhalten. Da es sich um unternehmensspezifische Faktoren und nicht um marktbedingte Faktoren handele, seien die Auswirkungen auf den gesamten Sektor eher begrenzt. Für Aufschläge an der Börse reichte es deswegen nicht. Vielmehr geht es ein Stück zurück. Grund ist der Ausblick. Denn auch die angehobene Prognose deute nur darauf hin, dass das Gewinnniveau im zweiten Halbjahr bestenfalls verteidigt werden kann, hieß es im Markt.

Die Chemiebranche litt lange unter schwacher Nachfrage und hohen Produktionskosten. Die Konzerne reagierten mit Sparprogrammen. Evonik hatte etwa den Abbau von 2000 Stellen angekündigt, auch Branchenprimus BASF will Stellen streichen - ebenso wie Konkurrent Covestro. Mit dem Programm würden die Kosten um rund 400 Millionen Euro gedrückt, hatte Evonik im März angekündigt. Aktuell hellen sich die Perspektiven für die Branche aber wieder auf. Der Branchenverband VCI erwartet einen Anstieg der Produktion von 3,5 Prozent und ein Plus beim Branchenumsatz von 1,5 Prozent.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ

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