Wirtschaft

Vollstrecker der Bahnreform Ex-Bahn-Chef Heinz Dürr stirbt mit 90 Jahren

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Heinz Dürr trieb den Umbau der Behördenbahn zu einem privatwirtschaftlichen Unternehmen voran.

Heinz Dürr trieb den Umbau der Behördenbahn zu einem privatwirtschaftlichen Unternehmen voran.

(Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto)

Unter ihm wurde die Bundes- und Reichsbahn zur Deutschen Bahn AG zusammengelegt, er führte die Bahncard ein und initiierte die Bahnhof-21-Projekte: Heinz Dürr sorgte für einen Paradigmenwechsel auf der deutschen Schiene. Nun ist er im Alter von 90 Jahren gestorben.

Der Unternehmer und frühere Bahn-Chef Heinz Dürr ist tot. Er starb am Montagabend im Alter von 90 Jahren in Berlin, wie der Maschinen- und Anlagenbauer Dürr AG mitteilte. Von 1990 bis 2013 war Heinz Dürr Aufsichtsratsvorsitzender der Dürr AG. Der Unternehmer wurde 1991 Chef der Deutschen Bundesbahn. Den Posten hatte er auf Wunsch des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl übernommen. Mit der Bahnreform trieb er die Zusammenlegung von Bundesbahn und Reichsbahn sowie den Umbau der Behördenbahn zum privatwirtschaftlichen Unternehmen voran.

1991 wurde unter Dürr die Inbetriebnahme des ICE und der Neubaustrecken Hannover und Würzburg sowie Mannheim und Stuttgart aufgenommen. Ein Jahr später folgte zudem die Einführung der Bahncard, welche zur Kundenbindung diente, aber auch dazu, die Tarifsysteme von Bundes- und Reichsbahn zu harmonisieren. Zudem initiierte Dürr die Bahnhof-21-Projekte, wozu etwa Stuttgart 21 zählt. Im Jahr 1997 wechselte der damals 64-Jährige dann in den Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG, den er bis 1999 leitete.

Der 1933 geborene Dürr hatte zunächst eine Schlosserlehre gemacht und studierte danach in Stuttgart Maschinenbau. Er trat 1957 in das Familienunternehmen ein und trieb die Internationalisierung voran. In den 1970er Jahren machte er sich als Verhandlungsführer der Metallarbeitgeber bei den Tarifgesprächen einen Namen. 1980 gab er den Chefposten beim Familienunternehmen Dürr auf und wechselte an die Spitze des Elektrokonzerns AEG, der sich in finanzieller Schieflage befand. Dieser fand dann eine neue Heimat unter dem Dach der damaligen Daimler-Benz AG.

Quelle: ntv.de, tkr/dpa

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