Rund ein Sechstel der Ansprüche Ex-Schlecker-Beschäftigte bekommen Geld
21.06.2022, 15:29 Uhr Artikel anhören
Eine "niedrige bis mittlere dreistellige Summe" soll der Mehrheit der ehemaligen Schlecker-Beschäftigten gezahlt werden (Archivfoto).
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Im Jahr 2012 geht die Drogeriemarktkette Schlecker pleite. Laut Gerichtsurteil ist daran ihr Chef schuld. Er kommt mit einer Geldstrafe davon. Die Angestellten warten auf ausstehende Löhne. Ein Jahrzehnt später soll ein kleiner Teil der Ansprüche abgegolten werden.
Rund 22.600 ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der insolventen Drogeriemarktkette Schlecker sollen Geld bekommen. Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz bereite derzeit Abschlagszahlungen in Höhe von rund 21,3 Millionen Euro vor, teilte sein Sprecher mit. Ein Teil davon gehe auch an Krankenkassen, Sozialversicherungen und die Bundesagentur für Arbeit.
Bei den ehemaligen Beschäftigten soll das Geld demnach im Juli auf dem Konto landen. Es gehe unter anderem um Ansprüche der ehemaligen Beschäftigten aus Löhnen, Weihnachts- und Urlaubsgeld. Die Höhe entspreche etwas mehr als 15 Prozent der Ansprüche. Wie viel Geld die Betroffenen jeweils erhalten, habe der Insolvenzverwalter den ehemaligen Beschäftigten in den vergangenen Tagen mitgeteilt.
Die Mehrheit der Ex-Mitarbeiter werde eine "niedrige bis mittlere dreistellige Summe erhalten", sagte der Sprecher. Ihre restlichen Ansprüche blieben zwar bestehen - man könne aber erst zum Ende des Insolvenzverfahrens sagen, ob und in welcher Höhe diese beglichen werden. Derzeit sei davon auszugehen, dass das Verfahren "in zwei bis drei Jahren" abgeschlossen wird.
Einst war Schlecker mit europaweit rund 47.000 Mitarbeitern die größte Drogeriemarkt-Kette Europas. 2012 folgte dann der tiefe Fall: Schlecker meldete Insolvenz an. Geschäftsführer Anton Schlecker wurde wegen vorsätzlichen Bankrotts zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren verurteilt und musste eine Geldstrafe zahlen, während seine Kinder Lars und Meike wegen Beihilfe sogar ins Gefängnis mussten. Tausende, überwiegend weibliche Angestellte verloren damals ihren Job.
Quelle: ntv.de, lwe/dpa