Wirtschaft

China kauft mehr deutsche Waren Exporte legen überraschend zu

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Mehr verkauften deutsche Unternehmen insbesondere nach China. Die Ausfuhren nach Russland gingen deutlich zurück.

Mehr verkauften deutsche Unternehmen insbesondere nach China. Die Ausfuhren nach Russland gingen deutlich zurück.

(Foto: dpa)

Ökonomen erwarten einen erneuten Rückgang der Ausfuhren deutscher Produkte. Doch stattdessen wächst die Nachfrage im April, vor allem aus China und den USA. Für echten Optimismus reicht das aus Expertensicht allerdings noch nicht.

Die deutschen Exporte sind zum Start ins zweite Quartal überraschend gestiegen. Sie kletterten im April um 1,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat auf 130,4 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im März hatte es noch ein Minus von 6,0 Prozent gegeben. Ökonomen hatten für April mit einem Rückgang um 2,5 Prozent gerechnet. Die Importe sanken um 1,7 Prozent auf 112 Milliarden Euro und damit fast doppelt so kräftig wie erwartet.

"Der Zuwachs reicht bei weitem nicht, den starken Rückgang vom Vormonat aufzuholen", sagte Chefökonom Alexander Krüger von der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank. Die Aussichten seien durchwachsen. "Absehbar abnehmende Impulse aus China und den USA hellen den Exportblick nicht gerade auf."

Die Ausfuhren in die EU-Staaten stiegen im April um 4,5 Prozent zum Vormonat auf 71,4 Milliarden Euro. Abnehmerland Nummer eins blieben die USA: Dorthin wurden Waren im Wert von 13,1 Milliarden Euro verkauft, ein Plus von 4,7 Prozent. Die Exporte nach China wuchsen um 10,1 Prozent auf 8,5 Milliarden Euro, während die nach Großbritannien um 5,2 Prozent auf 6,1 Milliarden Euro sanken. Die Ausfuhren nach Russland fielen um 17,8 Prozent auf 0,7 Milliarden Euro.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die gesamten Exporte im April um 1,5 Prozent, während die Importe um 10,3 Prozent nachließen. Die deutsche Wirtschaft ist wegen sinkender Konsumausgaben der inflationsgeplagten Verbraucher in eine Rezession abgerutscht. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank Ende 2022 und auch Anfang 2023 - und damit zwei Quartale in Folge. Fachleute sprechen hier von einer technischen Rezession. "Wegen des Importrückgangs bleibt der Handelsbilanzüberschuss immerhin positiv", sagte Krüger mit Blick auf Exporte und BIP. "Das dämpft Absturzsorgen beim Wirtschaftswachstum."

Quelle: ntv.de, chl/rts

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