Ziel Europa Fernbus-Marktführer gehen zusammen
07.01.2015, 10:19 UhrBewegung auf dem Fernbus-Markt: Mit MeinFernbus und Flixbus schließen sich die beiden Marktführer zusammen. Das neue Unternehmen will noch mehr Verbindungen anbieten - und ins Ausland ausdehnen.
Die beiden größten deutschen Fernbusbetreiber, die Unternehmen MeinFernbus und Flixbus, wollen sich zusammenschließen. Wie die beiden Anbieter mitteilten, wollen sie ihre Streckennetze in den nächsten Monaten flächendeckend verbinden. Ziel ist auch ein europaweites Fernbus-Liniennetz. Details wollen beide Unternehmen am Freitag bekanntgeben. Über die finanziellen Details sei Schweigen vereinbart worden, hieß es.
"Wir bündeln unsere Stärken zu einem gemeinsamen Ziel und nehmen jetzt Kurs auf Europa", sagte FlixBus-Gründer Jochen Engert. MeinFernbus-Gründer Torben Greve kündigte dichtere Fahrttakte und mehr Expressverbindungen an.
MeinFernbus hatte im vergangenen Jahr 7,2 Millionen Fahrgäste befördert, FlixBus 3,5 Millionen. Gemessen an den Fahrgästen dürften sie damit etwa die Hälfte des Fernbusmarktes abdecken. Diesen schätzte das Berliner Iges-Institut für 2014 auf etwa 20 Millionen Fahrgäste. Rund 40 Unternehmen sind auf dem deutschen Fernbusmarkt aktiv. Zuletzt hatte die Branche massiv vom Streik der Lokführer profitiert.
MeinFernbus gilt als Marktführer, der fast die Hälfte des Angebots auf die Straße bringt. Nach eigenen Angaben hat das Unternehmen die Gewinnzone bereits erreicht. Flixbus mit dem zweitgrößten Netz hatte ursprünglich für dieses Jahr die ersten schwarzen Zahlen angekündigt. Die Busunternehmen der Deutschen Bahn sind nach eigenen Angaben schon heute profitabel.
Der Markt wächst seit seiner Freigabe Anfang 2013 stark - und ist hart umkämpft. Zuletzt hatte der ADAC angekündigt, sich dem aus dem gemeinsam mit der Post betriebenen Fernbus-Projekt zurückzuziehen. Künftig werde der Logistiker damit den Postbus alleine steuern, teilte das Unternehmen mit.
Quelle: ntv.de, jwu/dpa