Wirtschaft

Nach "Kinder"-Skandal Ferrero darf in belgischer Fabrik wieder produzieren

Die Produktion in dem Werk darf nur unter Auflagen wieder hochgefahren werden.

Die Produktion in dem Werk darf nur unter Auflagen wieder hochgefahren werden.

(Foto: IMAGO/Belga)

Ausgerechnet kurz vor Ostern muss Süßwarenhersteller Ferrero viele seiner Produkte wegen Salmonellengefahr zurückrufen. Quelle des Skandals ist ein Werk im belgischen Arlon, das zunächst schließen muss. Nun rollen dort die Bänder wieder an.

Rund zwei Monate nach dem weitreichenden Rückruf von Produkten der Marke "Kinder" wegen Salmonellengefahr darf der Süßwarenkonzern Ferrero die Produktion in seinem Werk im belgischen Arlon unter Auflagen wieder aufnehmen. Nach einer Säuberung durch den Eigentümer habe die belgische Lebensmittelsicherheitsbehörde AFSCA beschlossen, "Ferrero eine bedingte Genehmigung für ihre Produktionsstätte in Arlon" zu erteilen, hieß es in einer nun veröffentlichten Erklärung. Die Fabrik war seit dem 8. April geschlossen.

Kurz vor Ostern hatte Ferrero in Europa bestimmte "Kinder"-Produkte wegen Verdachts auf Salmonellen zurückgerufen, darunter Überraschungseier, Schoko-Bons und Mini Eggs. Betroffen waren Schoko-Produkte aus der Fabrik in Arlon in Belgien, die in Frankreich, Belgien, Großbritannien, Deutschland, Schweden und den Niederlanden vertrieben wurden. Nach Angaben des Unternehmens war ein Filter in einem Bottich für Milchbutter verunreinigt gewesen.

Die Behörden in mehreren europäischen Ländern brachten zahlreiche Fälle von Salmonellose mit den Schokoladenprodukten in Verbindung. Salmonellen können Symptome wie Durchfall, Fieber und Magenkrämpfe auslösen und sind eine der am häufigsten durch Lebensmittel übertragenen Infektionen. Potenziell anfällig für schwerere Krankheitsverläufe sind vor allem Säuglinge, Kleinkinder, ältere Menschen sowie solche mit einem geschwächten Immunsystem.

Seit einigen Tagen läuft auch bereits die juristische Aufarbeitung des Lebensmittelskandals. Ermittler durchsuchten in der vergangenen Woche neben der Fabrik in Arlon Räumlichkeiten in Brüssel und den Ferrero-Hauptsitz in Luxemburg. Ziel ist es, die Verantwortlichkeit beim Umgang mit der Kontamination, der Überwachung der Nahrungsmittelkette und bei der Weitergabe oder Nichtweitergabe von Informationen an die Gesundheitsbehörden zu klären. Die französische Justiz gab bekannt, dass Vorermittlungen wegen Täuschung und Gesundheitsgefährdung aufgenommen worden seien.

Quelle: ntv.de, jog/AFP

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