Wirtschaft

Hilfe bei Grenzsicherung Firmen drängen nach Algerien

EADS, Carl Zeiss und Rohde & Schwarz planen ein Gemeinschaftsunternehmen für Algerien. Laut Branchenkreisen soll das Joint Venture ein Projekt für die Grenzraumüberwachung des nordafrikanischen Landes auf den Weg bringen. Damit sollen die Flüchtlingsströme von Afrika nach Europa eingedämmt werden.

Angela Merkel und Abdelaziz Bouteflika bei ihrem Treffen in Berlin.

Angela Merkel und Abdelaziz Bouteflika bei ihrem Treffen in Berlin.

(Foto: REUTERS)

Mehrere deutsche Wehrtechnik-Konzerne wollen angeblich ihre Kräfte zur Eroberung des algerischen Marktes bündeln. Die Unternehmen EADS, Carl Zeiss sowie Rohde & Schwarz wollten ein Gemeinschaftsunternehmen für ein Projekt in dem nordafrikanischen Land bilden, hieß es in Branchenkreisen.

Carl Zeiss wollte sich dazu nicht näher äußern und bestätigte lediglich Gespräche der Firmen über eine Kooperation vor allem in der Grenzraumüberwachung. Dabei gehe es nicht um einen neuen Rüstungskonzern, sondern die Gründung eines Joint Ventures für eine projektbezogene Zusammenarbeit.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte dem algerischen Präsidenten Abdelaziz Bouteflika bereits bei seinem Besuch im Dezember 2010 in Berlin die Hilfe deutscher Unternehmen beim Aufbau eines effektiven Grenzsicherungssystems angeboten, um die Flüchtlingsströme von Afrika nach Europa einzudämmen. EADS hat entsprechende Systeme bereits an Saudi-Arabien geliefert. Negative Auswirkungen durch die jüngsten Proteste in Algerien wurden in Branchenkreisen für unwahrscheinlich gehalten.

Kooperation auch bei Desertec

Algerien wirbt seit langem um Investitionen aus Deutschland, um die eigene Wirtschaft aufzubauen und für mehr Beschäftigung zu sorgen. Deutschland wolle die Entwicklung in Afrika generell unterstützen, damit die Gründe für Migration wegfielen, betonte Merkel im Dezember.

Die Zusammenarbeit erstreckt sich daher auch auf etliche andere Bereiche. So wollen Deutschland und Algerien das milliardenschwere Solarstromprojekt Desertec in Nordafrika vorantreiben. An der Desertec-Planungsgesellschaft Dii sind fast zwei Dutzend Partner beteiligt, darunter die Deutsche Bank, die Münchner Rück, Eon, RWE und Siemens.

Quelle: ntv.de, rts

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