Wegen knapper Kapazitäten Flugtickets bleiben in den nächsten Monaten teuer
03.07.2023, 08:33 Uhr Artikel anhören
Vor allem Transatlantikflüge sind in den letzten Jahren deutlich teurer geworden.
(Foto: IMAGO/Panama Pictures)
Mit der Produktion von neuen Passagierflugzeugen hinkt die Branche seit der Corona-Pandemie weiter hinterher. Die Kapazitäten sind daher knapp, die Preise für Verbraucher bleiben konstant hoch. Für Fluggesellschaften könnte das allerdings die Rückkehr in die Gewinnzone bedeuten.
Im internationalen Luftverkehr müssen sich die Passagiere weiterhin auf hohe Ticketpreise einstellen. Wichtigster Grund ist laut einer aktuellen Studie des Kreditversicherers Allianz Trade das nach wie vor knappe Angebot an neu fertiggestellten Flugzeugen. Von dem Auslieferungseinbruch aus dem Jahr 2020 erholen sich die Hersteller demnach nur langsam und erreichen auch im laufenden Jahr das globale Vorkrisen-Niveau von rund 1600 neuen Passagierjets nicht.
Für die Fluggesellschaften bedeutet das bei einer nach Corona stark ansteigenden Nachfrage und sinkenden Kerosinpreisen voraussichtlich die Rückkehr in die Gewinnzone. Sie können den einzelnen Sitzplatz wesentlich teurer verkaufen als 2019, ihre Margen steigen. So seien die Ticketpreise zwischen den USA und Europa im Jahresdurchschnitt 23 Prozent teurer geworden.
"Nach drei verlustreichen Jahren könnte die Luftverkehrsbranche 2023 in die Gewinnzone zurückkehren - das ist früher als erwartet", erklärte der Allianz-Trade-CEO für den deutschsprachigen Raum, Milo Bogaerts. "Allerdings bleiben die fehlenden Kapazitäten das Nadelöhr. Das dürfte den Höhenflug der Fluggesellschaften vorerst bremsen. Für Verbraucher bedeutet das auch, dass Fliegen weiterhin teuer bleiben dürfte."
Allianz Trade zitiert Prognosen des Airline-Verbandes IATA, der für 2023 einen Überschuss von 9,8 Milliarden US-Dollar (etwa 9,15 Milliarden Euro) erwartet. Zum Vergleich: Vor der Pandemie hatten die Airlines im Jahr 2019 bei besser ausgelasteten Flugzeugen einen Profit von 26,4 Milliarden Dollar eingeflogen. Nach Einschätzung der IATA wird das globale Verkehrsaufkommen im laufenden Jahr auf 4,35 Milliarden Fluggäste wachsen. Damit läge es nur noch vier Prozent niedriger als 2019.
Quelle: ntv.de, mba/dpa