Airlines erwarten altes Niveau Zahl der Fluggäste wohl fast so hoch wie vor Corona
05.06.2023, 13:39 Uhr Artikel anhören
Kerosin ist wieder günstiger, und China hat seine strengen Corona-Regeln beendet.
(Foto: picture alliance / AA)
Vor Corona fliegen so viele Menschen wie nie zuvor, dann brechen die Passagierzahlen drastisch ein. Nun rechnen die Fluggesellschaften wieder mit ähnlich hohen Werten. Auch bei ihren Gewinnen stehen die Zeichen auf Erholung. Eine entscheidende Rolle spielt China.
Die internationale Luftfahrtindustrie rechnet in diesem Jahr wieder mit Passagierzahlen nahe dem Vorkrisenniveau. Nach Einschätzung des internationalen Luftfahrtverbands IATA dürften die Airlines 2023 weltweit rund 4,35 Milliarden Passagiere befördern - und damit fast so viele wie im Rekordjahr 2019 vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Damals lag die Zahl bei 4,54 Milliarden Fluggästen. Der Verband erwartet auch deutlich mehr Gewinn dieses Jahr.
Wie der Verband, der sich in Istanbul zur Jahresversammlung traf, mitteilte, ist die Entspannung unter anderem auf die Öffnung der chinesischen Wirtschaft nach den strikten Corona-Auflagen der vergangenen Jahre zurückzuführen sowie auch auf die zurückgehenden Kerosinkosten. Folglich rechnet der Verband auch nach jahrelangen hohen Verlusten mit einer Rückkehr des Sektors in die schwarzen Zahlen.
Der Nettogewinn wird auf 9,8 Milliarden Dollar, knapp 9,2 Milliarden Euro, geschätzt - doppelt so viel wie zuvor prognostiziert. Der globale Umsatz dürfte mit 803 Milliarden Dollar ebenfalls ungefähr an das Vorkrisenniveau anknüpfen, als er 838 Milliarden Dollar betrug.
Wirtschaftliche Unsicherheiten hätten "das Verlangen nach Reisen nicht gedämpft", erklärte der Verband vor dem Hintergrund der hohen Inflation und Wirtschaftsprobleme in Folge des Ukraine-Kriegs. Jedoch erwartet IATA deutliche Unterschiede zwischen den Weltregionen. Während die Airlines in Nordamerika, Europa und im Nahen Osten in der Gewinnzone landen dürften, werden für den Sektor im Asien-Pazifik-Raum, in Lateinamerika und in Afrika erneut Verluste erwartet.
Quelle: ntv.de, chl/AFP