Wirtschaft

Modell C-Max läuft aus Ford streicht in Saarlouis Hunderte Stellen

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In Saarlouis könnte Ford bald auf einen Zweischichtbetrieb umstellen.

(Foto: REUTERS)

Im kommenden Jahr rollt in Saarlouis der letzte Ford C-Max vom Band. Dann streicht der Autobauer Ford eine komplette Schicht. Für etliche Mitarbeiter bedeutet dies das Aus.

Der Autohersteller Ford plant an seinem zweitgrößten deutschen Produktionsstandort in Saarlouis einen Stellenabbau. Noch sei nichts beschlossen, es werde mit dem Betriebsrat verhandelt, sagte eine Unternehmenssprecherin in Köln. Darüber seien die Mitarbeiter bei einer Betriebsversammlung informiert worden. Medienberichten zufolge fallen 640 Stellen weg.

In Saarlouis mit insgesamt rund 6300 Beschäftigten laufe ohnehin im kommenden Jahr die Produktion des Modells C-Max aus. Denkbar sei dann ein Betrieb mit zwei statt bisher drei Schichten. Eine Schicht entspreche rund 1600 Mitarbeitern. Der Konzern habe in den ersten drei Quartalen dieses Jahres in Europa Verluste eingefahren und wolle zurück in die Gewinnzone, sagte die Ford-Sprecherin. Der Rotstift ist offenbar Teil einer größeren Restrukturierung bei Ford, um in Europa aus der Verlustzone zu kommen.

"Unser europäisches Geschäft erfordert ein umfassendes Redesign, um unser Ziel einer Ebit-Marge von sechs Prozent zu erreichen", erklärten die Kölner Ford-Werke. Eine Restrukturierung des Geschäfts in den Jahren 2019 und 2020 sei erforderlich, um so schnell wie möglich in die Gewinnzone zurückzukehren. Die Nachfrage nach Vans schrumpfe in Deutschland und Europa. Die Einhaltung aller regulatorischen Anforderungen an das Fahrzeug würde hohe Investitionen verschlingen, so dass man sich zur Einstellung des Modells entschlossen habe.

400 Beschäftigte würden ohnehin Ende des Jahres in den Ruhestand gehen, sagte sie. Zudem liefen 500 Leiharbeitsverträge, die zum Start der neuen Focus-Produktion Mitte 2018 geschlossen worden seien, Mitte 2019 aus. Mehr als 600 weitere Beschäftigte gingen in den kommenden Monaten in Ruhestand oder könnten in Altersteilzeit gehen. "Da werden sozialverträgliche Lösungen gefunden", sagte die Sprecherin.

"Der geplante Personalabbau bei den Ford-Werken ist ein schwerer Schlag für die Angestellten, für die Menschen unserer Region und für den saarländischen Wirtschaftsstandort", teilten der Oberbürgermeister von Saarlouis, Peter Demmer, und der Landrat des Kreises Saarlouis, Patrik Lauer, mit. Ford als zweitgrößter saarländischer Industriebetrieb sichere die finanzielle Existenz vieler Familien.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa/rts

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