Großaufträge für Deutschland Fußball-WM füllt deutsche Kassen
01.03.2018, 10:25 Uhr
Das Moskauer Luschniki-Stadion wird hübsch gemacht für die Fußball-WM.
(Foto: picture alliance / dpa)
Am 14. Juni beginnt in Moskau die Fußball-WM 2018. Zu den größten Profiteuren des Milliardenevents gehören deutsche Unternehmen, die Logistik und Infrastruktur für das Turnier bereitstellen.
Die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland wird für die deutsche Wirtschaft zum lukrativen Geschäft. Sie dürfte insbesondere in den Bereichen Infrastruktur und Logistik zusätzliche Aufträge im Volumen von zwei bis drei Milliarden Euro an Land gezogen haben, sagte der Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) Volker Treier in Berlin. "Wir wissen von fast 40 Unternehmen, die in diesem Bereich zusätzliche Aufträge bekommen haben." Bei der vorangegangenen WM in Brasilien sei das Volumen für die deutsche Wirtschaft sogar noch höher gewesen, bei dem Turnier 2010 in Südafrika dagegen geringer.
Auch abseits der Fußball-WM erwartet die deutsche Wirtschaft, dass die Exporte nach Russland überdurchschnittlich wachsen werden. "Ein Plus von acht bis zehn Prozent halten wir für erreichbar", sagte der Vorsitzende des Ost-Ausschusses der deutschen Wirtschaft, Wolfgang Büchele. Der DIHK hält gar einen Zuwachs von 15 Prozent für möglich. Vergangenes Jahr waren die Exporte bereits um 20 Prozent auf 26 Milliarden Euro gestiegen. Es war das erste Plus seit Bestehen der westlichen Sanktionen gegen Russland. In der Rangliste der wichtigsten Exportkunden rückte das Land damit vom 16. auf den 14. Platz vor.
Den Angaben zufolge will jedes dritte deutsche Unternehmen, das in Russland aktiv ist, in den kommenden zwölf Monaten vor Ort mehr investieren. Zusammen wollen sie dafür knapp eine halbe Milliarde Euro ausgeben. Das ergab eine Umfrage des Ausschusses und der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer unter 141 Unternehmen. Diese beschäftigen in Russland fast 76.000 Mitarbeiter und setzen dort mehr als elf Milliarden Euro um.
"Das ist ein erster Schritt, die Rückgänge der vergangenen Jahre wieder aufzuholen", sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Treier. Als größtes Risiko für die Geschäfte mit Russland sieht die Wirtschaft mögliche weitere Sanktionen der USA.
Quelle: ntv.de, chr/rts