Immer mehr Handelshemmnisse G20-Minister besorgt über Protektionismus
28.07.2018, 22:13 Uhr
Die G20-Agrarminister bekräftigen ihre Rechte und Pflichten nach den WTO-Vereinbarungen.
(Foto: REUTERS)
Zölle und Protektionismus - die Zeiten für einen freien Handel sind nicht gerade rosig. Bei einem Treffen warnen daher auch die G20-Agrarminister vor weiteren Hindernissen für den Handel.
Die Landwirtschaftsminister der 20 größten Industrie- und Schwellenländer (G20) haben sich besorgt über die Zunahme von protektionistischer Handelshemmnisse neben den Zöllen gezeigt. In einer gemeinsamen Erklärung der Ministertagung in Buenos Aires sprachen sie sich dafür aus, keine unnötigen Hindernisse für den Handel aufzubauen. Zugleich bekräftigten sie in der Erklärung ihre Rechte und Verpflichtungen nach den Vereinbarungen der Welthandelsorganisation WTO.
Bundesministerin Julia Klöckner sprach von einem erfolgreichen Treffen: "Wir haben mehr erreicht als sich im Vorfeld abzeichnete. Das ist ein großer Durchbruch." Die Agrarminister hätten sich auf zentrale Themen einer globalen und nachhaltigen Lebensmittelproduktion verständigt. Entscheidend sei eine Vereinbarung zum Klimaschutz, bei der der Landwirtschaft eine besondere Rolle zukomme. "Wichtig ist, dass wir uns in diesen schwierigen Zeiten auf gemeinsame Ziele verständigen konnten. Ich begrüße vor allem die Übereinstimmung beim Kampf gegen den Klimawandel und die Rolle, die die Landwirtschaft mehr denn je spielen wird."
Gemeinsam wollen die G20-Staaten laut Klöckner auch gegen Antibiotika-Resistenzen vorgehen. Im Mittelpunkt hätten weiterhin eine nachhaltige Bodennutzung und der Kampf gegen Lebensmittelverschwendung gestanden. Sie habe ihre Amtskollegen eingeladen, gemeinsame Kriterien für eine Ackerbaustrategie zu entwickeln, erklärte Klöckner. "Das Ergebnis werde ich auf dem nächsten G20-Treffen 2019 in Japan vorstellen." Die Ackerbaustrategie solle Produktivität mit Nachhaltigkeit verbinden, eine Verringerung der Bodenbelastung und zu mehr Artenvielfalt führen.
Die G20-Länder verfügen über rund 60 Prozent der landwirtschaftlich nutzbaren Flächen der Welt und wickeln etwa 80 Prozent des globalen Handels mit Lebensmitteln ab. Zwei Drittel der Weltbevölkerung leben in den G20-Staaten.
Quelle: ntv.de, ghö/rts/dpa