Wirtschaft

Schätzung des IFO-Instituts Gaspreisbremse wohl viel billiger als gedacht

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Schon jetzt fallen viele neu abgeschlossene Gasverträge von Normalverbrauchern unter die Preisgrenze von 12 Cent.

Schon jetzt fallen viele neu abgeschlossene Gasverträge von Normalverbrauchern unter die Preisgrenze von 12 Cent.

(Foto: picture alliance / pressefoto_korb)

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine löst im vergangenen Winter im Rest Europas eine Energiekrise aus. Die gestiegenen Kosten will die Bundesregierung mit einer Gaspreisbremse auffangen. Schätzungen zeigen: Die Kosten dafür könnten deutlich geringer sein. Entwarnung gibt es aber nicht.

Die Gaspreisbremse ist für die deutschen Steuerzahler sehr viel billiger als erwartet. Das Münchner IFO-Institut erwartet inzwischen Kosten von 13,1 Milliarden Euro, wie es mitteilte. Das sei ein Drittel der ursprünglich vorgesehenen Summe von 40,3 Milliarden.

"Ursache ist, dass die Gaspreise seitdem stark gefallen sind", sagte IFO-Experte Max Lay. "Im Jahre 2024 rechnen wir mit null Ausgaben, denn bereits jetzt fallen viele neu abgeschlossene Gasverträge von Normalverbrauchern unter die Preisgrenze von 12 Cent für die Kilowattstunde." Industriekunden müssten schon seit ein paar Monaten nicht mehr als die durch die Preisbremse festgelegten 7 Cent zahlen.

Allerdings warnte Lay: "Auch wenn sich die Energiemärkte beruhigt haben, ist die Schätzung der Kosten für den Staat weiterhin mit hoher Unsicherheit verbunden, da ihr eine Prognose der Marktpreise für die jeweiligen Verbrauchsgruppen zugrunde liegt." Von den 13,1 Milliarden Euro entfallen dem Experten zufolge knapp 12,4 Milliarden auf Haushalte sowie kleine und mittlere Unternehmen. Knapp 700 Millionen entfallen auf die Industrie. Nicht entlastet würden Gaskraftwerke und größere Wohneinheiten.

Zuletzt regte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck an, mit dem Geld aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds einen staatlich subventionierten Industriestrompreis zu finanzieren. Der Sondertopf umfasst ein Volumen von 200 Milliarden Euro und war vor allem für die Strom- und Gaspreisbremse gedacht. Wegen sinkender Preise könnte die Finanzierung beider Bremsen jedoch deutlich günstiger werden. Die FDP lehnt sowohl den Industriestrompreis als auch eine Öffnung des Fonds ab.

Quelle: ntv.de, ses/dpa

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