Branche nach Corona unbeliebt Gastgewerbe beklagt anhaltenden Fachkräftemangel
26.08.2023, 11:06 Uhr Artikel anhören
Besonders Köchinnen und Köchen fehlen in der Gastronomie.
(Foto: picture alliance/dpa)
Vom Fachkräftemangel sind viele Branchen in Deutschland betroffen. Doch Gastronomie und Hotellerie trifft es besonders hart. Denn es gibt laut einer Studie kaum qualifizierte Arbeitslose, um die Lücken zu füllen. Das liegt auch an der Corona-Krise.
Beim Fachkräftemangel in Hotels, Restaurants und Gaststätten ist einer aktuellen Studie zufolge keine durchgreifende Besserung in Sicht. Knapp 44.000 offenen Stellen für Fachkräfte in Hotel- und Gaststättenberufen stünden nur gut 29.000 entsprechend qualifizierte Arbeitslose gegenüber, berichtete das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).
Besonders betroffen seien die Hotellerie, wo aktuell 42,8 Prozent der offenen Stellen nicht mit passend qualifizierten Arbeitslosen besetzt werden könnten, und die Gastronomie, wo dies für 40,1 Prozent der offenen Stellen gelte. Am größten ist die Fachkräftelücke der Studie zufolge bei Köchinnen und Köchen, wo bundesweit 7555 Fachkräfte fehlen.
Ausbildungsplätze kaum belegt
"Der starke Anstieg der Fachkräfteengpässe lässt sich vor allem mit einem geringeren Angebot an verfügbaren Arbeitslosen erklären und weniger mit einem Anstieg der offenen Stellen", heißt es in der Studie. Viele Beschäftigte und Arbeitslose hätten im Zuge der Corona-Pandemie der Hotel- und Gaststättenbranche den Rücken gekehrt, da dort viele Arbeitsplätze während der Pandemie gestrichen werden mussten. Gleichzeitig hätten weniger Quereinsteiger aus anderen Branchen den Schritt ins Gastgewerbe gewagt.
Erschwert wird die Situation der Studie zufolge dadurch, dass auch vom Ausbildungsmarkt keine Entlastung zu erwarten ist. Im Gastgewerbe sei es seit Jahren überdurchschnittlich schwierig, angebotene Ausbildungsplätze zu besetzen.
Quelle: ntv.de, can/dpa