Kaum Gäste und Übernachtungen - die Gastronomie leidet schwer unter den Corona-Maßnahmen. Auf knapp zwei Fünftel des Jahresumsatzes mussten Hotels und Gaststätten 2020 verzichten, wie aus amtlichen Zahlen hervorgeht. Eine interne Umfrage des Verbands zeichnet sogar ein noch düstereres Bild.
Homeoffice und Videokonferenzen bestimmen das Berufsleben in der Corona-Pandemie. Doch auch nach dem Ende der Krise wollen viele Unternehmen dauerhaft auf Geschäftsreisen verzichten. Für das Hotelgewerbe bricht damit ein äußerst wichtiger Geschäftszweig weg.
Wegen der neuen Corona-Mutation ordnet die Schweizer Regierung kurzfristig an, alle eingereisten Gäste aus Großbritannien rückwirkend unter Quarantäne zu stellen. Die meisten Urlauber haben dafür allerdings wenig Verständnis - Hunderte verschwinden in einer Nacht- und Nebelaktion aus dem Skiort Verbier.
Ein jubelnder Bauer ist eine rare Spezies. Doch in diesem Jahr kommt es für viele Landwirte knüppeldick. Wegen Corona bricht monatelang die Gastronomie und Hotellerie als Absatzmarkt weg. Die Schweinepest versiegelt lukrative Märkte. Und der Einzelhandel drückt die Preise.
Die Betreiber eines Kölner Hotels scheinen unbelehrbar: Mehrfach treffen Beamte in der Unterkunft auf Touristen, die aufgrund der Corona-Bestimmungen dort eigentlich gar nicht schlafen dürften - und auch Prostituierte gehen dort offenbar ihren Geschäften nach. Nun zieht das Ordnungsamt Konsequenzen.
Bund und Länder versuchen, mit Milliardenhilfen den wirtschaftlichen Schaden durch die Corona-Krise abzufedern. Sie wollen massenhafte Pleiten verhindern. Experten befürchten, dass drohende Insolvenzen dadurch nur ins nächste Jahr verschleppt werden. Vor allem das Dienstleistungsgewerbe könnte es hart treffen.
Nachdem das Nachbarland Österreich seinen Lockdown für Gastro- und Hotelbetriebe verlängert, ist ein solcher Schritt auch in Deutschland denkbar. Die Bundesregierung befürchtet, dass die Lockerungen über die Feiertage die Infektionszahlen wieder steigen lassen.
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie gehen viele Bundesländer eigene Wege. Einige wollen nun über die Festtage Hotelübernachtungen für Familienbesuche erlauben, auch in Städten mit hohen Infektionszahlen. Kanzlerin Angela Merkel ist davon alles andere als begeistert.
Die Zahl der Unternehmen mit Angestellten in Kurzarbeit ist wieder gestiegen. Laut einer Umfrage des Ifo-Instituts ist besonders das Hotel- und Gaststättengewerbe betroffen. Lediglich der Industriesektor verzeichnet einen Rückgang.
Der Lockdown geht bis Weihnachten weiter, dann soll es sanfte Öffnungsschritte zumindest für die Feiertage geben - darauf einigen sich Bund und Länder bei ihrem Gipfeltreffen am Mittwoch. Doch in mehreren Punkten verlassen einige Ministerpräsidenten den Pfad des Konsenses.
Hotels dürfen keine Touristen beherbergen, nach dem Beschluss von Bund und Ländern bleibt das auch so - wohl auch bis in den Januar hinein. Doch wo übernachten Menschen, die zu Weihnachten ihre Verwandten besuchen? Darüber gibt es auch nach dem Corona-Gipfel unterschiedliche Auffassungen.
Thomas Althoff besitzt europaweit 18 Hotels unter drei Marken - vor allem im Luxus- und Premiumsegment. Im Interview erklärt der "Herr der Michelin-Sterne", warum er bis jetzt keine Corona-Hilfen gesehen hat. Außerdem rechnet der Mittelständler vor, wie der Branche besser geholfen werden könnte.
Durch den beschlossenen Teil-Lockdown stehen Gastronomie, Hotellerie und Freizeitbranche vor wochenlangen Schließungen - schon wieder. FDP-Vize Wolfgang Kubicki hält das drastische Vorgehen von Bund und Ländern für überzogen. Er ermuntert Betroffene, den Rechtsweg zu beschreiten.
Angesichts der rapide ansteigenden Corona-Infektionszahlen plant der Bund neuerlich massive Einschränkungen. Laut einem ntv vorliegenden Entwurf sollen Bars, Clubs, Diskotheken und Kneipen schließen. Auch für Kontakte in der Öffentlichkeit sollen die Regeln deutlich verschärft werden.
In den Bundesländern wird zurzeit ein Beherbergungsverbot nach dem anderen gekippt. Eine Familie aus Tübingen, die Urlaub auf Sylt machen wollte, versucht ebenfalls, ihr Recht per Eilantrag durchzusetzen. Doch in diesem Fall lehnen die Richter ab.
Hotels, Restaurants und Gaststätten hat die Corona-Krise besonders hart getroffen. Nur langsam steigen die Umsätze wieder. Im Vergleich zum Vormonat verzeichnet das Gastgewerbe im August zwar eine leichte Erholung, das Niveau vor der Pandemie ist damit aber noch lange nicht erreicht.