Abgas-Schummeleien Gebrauchte VW-Diesel kaum günstiger
25.01.2017, 12:16 Uhr
Gebrauchter Golf: Bislang keine Korrelation zwischen der Restwertentwicklung und der Dieseldiskussion.
(Foto: REUTERS)
Trotz der Abgas-Tricksereien bleibt der Wiederverkaufswert für gebrauchte VW-Diesel-Autos im Schnitt stabil. Denn auch wenn die Marke VW einen Vertrauensverlust hinnehmen muss, vergrößert sich das Angebot immer mehr. Das drückt auf die Preise.
Die Preise von gebrauchten VW-Diesel-Fahrzeugen sind trotz des Abgas-Skandals in den vergangenen Monaten wenig gesunken. "Bisher lässt sich keine Korrelation zwischen der Restwertentwicklung und der Dieseldiskussion beobachten", sagte Thorsten Barg, Geschäftsführer beim Fahrzeugbewerter Schwacke.
Die leicht sinkenden Preise für Diesel-Autos sind laut Barg Folge des wachsenden Angebots, das erfahrungsgemäß Druck auf den Preis ausübe. Das steigende Angebot sei vor allem auf wachsende Flotten und Autovermietungen mit traditionell hohem Dieselanteil zurückzuführen, die als Gebrauchtwagen weiterverkauft werden.
Die Daten der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) zeigen ebenfalls nur eine leichte Skepsis. Jeder zehnte Gebrauchtwagenkäufer im aktuellen DAT-Report gab demnach an, dass er den Dieselskandal im Hinterkopf hatte. Davon hätten lediglich 40 Prozent die Marke gewechselt.
Ein gesunkener Wiederverkaufswert von VW-Autos hätte nach Einschätzung eines Rechtsexperten des ADAC die höchsten Chancen, als Grundlage für eine Schadenersatzforderung zu dienen. Nötig sei aber auch, dass die Merkmale der sittenwidrigen vorsätzlichen Schädigung oder der Verletzung eines Gesetzes zum Schutz eines Dritten erfüllt seien, sagte ADAC-Jurist Klaus Heimgärtner. Bislang gebe es aber keine zuverlässigen Zahlen über Wertminderungen von gebrauchten VW-Fahrzeugen, stellt auch Heimgärtner fest.
Quelle: ntv.de, cas/dpa