Wirtschaft

Enthüllung von Steuertricks Gericht verschont "LuxLeaks"-Informanten

Antoine Deltour im Dezember 2016 vor Gericht.

Antoine Deltour im Dezember 2016 vor Gericht.

(Foto: picture alliance / Julien Warnan)

Mit gestohlenen Dokumenten bringt Antoine Deltour die "LuxLeaks"-Affäre über luxemburgische Steuerhilfen für Großkonzerne ins Rollen. Die Justiz zieht den französischen Buchprüfer dafür zur Verantwortung. Nun reduziert ein Gericht seine Strafe.

In der "LuxLeaks"-Affäre um Enthüllungen über Steuervorteile für internationale Großkonzerne hat ein Gericht in Luxemburg das Urteil gegen den Informanten Antoine Deltour gekippt. Die Bewährungsstrafe gegen Deltour werde aufgehoben, urteilte das Gericht. Eine geringere Strafe für den Mitangeklagten Raphaël Halet wurde dagegen aufrechterhalten.

Deltour war vergangenen März im Berufungsprozess zu sechs Monaten Haft auf Bewährung und 1500 Euro Strafe verurteilt worden. Der Mitangeklagte Halet erhielt eine Geldstrafe von 1000 Euro. Beide legten Berufung ein.

Die beiden französischen Buchprüfer hatten fast 30.000 Dokumente bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) entwendet, die enthüllten, wie Luxemburg Großkonzernen bei der Vermeidung von Steuerzahlungen in Milliardenhöhe half. Sie gaben die Dokumente 2012 an den Journalisten Edouard Perrin weiter.

Doch erst die "LuxLeaks"-Enthüllungen des internationalen Recherchenetzwerks ICIJ zwei Jahre später sorgten europaweit für Wirbel. Dadurch geriet auch der frisch gewählte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker unter Druck, der fast zwei Jahrzehnte lang Finanzminister und Regierungschef von Luxemburg war. Der Journalist Perrin war sowohl in erster als auch zweiter Instanz freigesprochen worden.

Quelle: ntv.de, chr/AFP

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