Wirtschaft

Wieder fallen Hunderte Flüge aus Gericht weist Lufthansa-Klage ab

So ähnlich dürfte es am Dienstag und Mittwoch wieder aussehen, wenn bei der Lufthansa wieder gestreikt wird.

So ähnlich dürfte es am Dienstag und Mittwoch wieder aussehen, wenn bei der Lufthansa wieder gestreikt wird.

(Foto: dpa)

Der Streit zwischen der Lufthansa und ihren Piloten spitzt sich weiter zu. Am Dienstag und Mittwoch fallen erneut Hunderte Flüge aus. Das Unternehmen versucht abermals vergeblich, die Streiks vor Gericht zu stoppen. Doch die Piloten drohen mit neuen Ausständen.

Im Tarifkonflikt zwischen der Lufthansa und der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) stehen die Zeichen auf Konfrontation. Die Fluggesellschaft scheiterte mit ihrer Eilklage vor dem Arbeitsgericht München. Die Lufthansa legte zunächst dagegen Berufung ein, nahm dann aber die Beschwerde gegen den Ausstand zurück. Wegen des Arbeitskampfs fallen am Dienstag und Mittwoch erneut Hunderte Flüge mit Zehntausenden Passagieren aus.

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Lufthansa 7,42

Der Konzern hatte versucht, die angekündigten Streiks der Piloten ab Dienstag gerichtlich zu stoppen. Teile der Lohnforderungen von VC halte der Dax-Konzern für rechtswidrig. Bereits vergangene Woche hatte die Fluggesellschaft versucht, die Streiks der Piloten juristisch aufzuhalten. Sie scheiterte aber vor zwei Arbeitsgerichten in Frankfurt. "Lufthansa ist seinen Anteilseignern verpflichtet, alle rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen", erklärte ein Sprecher den neuerlichen Anlauf.

Die VC zeigte sich derweil kampfbereit und schloss neue Ausstände nicht aus. Bisher seien keine neuen Verhandlungen mit Lufthansa angesetzt, sagte ein VC-Sprecher. Man sei aber immer gesprächsbereit.

Am Dienstag würden 816 Verbindungen vor allem auf der Kurz- und Mittelstrecke mit insgesamt 82.000 Passagieren gestrichen, teilte die Lufthansa mit. Es gehe um Flüge ab Deutschland. Am Mittwoch fielen zudem 890 Verbindungen mit 98.000 Reisenden aus. Dann streike VC auch auf der Langstrecke. Flüge der Lufthansa-Billigtöchter Eurowings und Germanwings sowie der Konzerngesellschaften AUA, Swiss, Brussels und Air Dolomiti würden erneut nicht bestreikt, hieß es weiter.

Tarifkonflikt seit April 2014

Die Pilotengewerkschaft hatte am Sonntagabend nach ergebnislosen Gesprächen mit Lufthansa abermals zu Streiks aufgerufen. Ein Angebot des Konzerns lehnte sie am Wochenende als "nicht verhandlungsfähig" ab. Lufthansa hatte ein Gehaltsplus von 4,4 Prozent in zwei Stufen bis 2018, eine Einmalzahlung von 1,8 Monatsgehältern und Neueinstellungen vorgeschlagen.

Die VC verlangt für die rund 5400 Lufthansa-Piloten Tariferhöhungen von zusammen 22 Prozent über einen Zeitraum von fünf Jahren bis April 2017. Sie hatte am vergangenen Mittwoch mit einer neuen Streikwelle begonnen und diese am Sonntag und Montag unterbrochen. An diesem Mittwoch hat VC eine Piloten-Demonstration am Frankfurter Flughafen angemeldet.

Der Tarifkonflikt zwischen dauert bereits seit April 2014 an. Es ist bereits die 14. Streikrunde der Piloten. An den sechs Streiktagen seit vergangenem Mittwoch sind laut Lufthansa insgesamt mehr als 525.000 Passagiere von 4461 Flugausfällen betroffen. Reisende können sich weiter über die Internetseite Lufthansa.com informieren, ob ihre Verbindung unter den gestrichenen Flügen ist.

Quelle: ntv.de, wne/hul/dpa

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