Ex-Renault-Chef noch in Haft Ghosns Anwalt hält Freilassung für möglich
04.03.2019, 10:43 Uhr
Ex-Renault Chef Carlos Ghosn wird der Verstoßes gegen japanische Börsenauflagen vorgeworfen.
(Foto: REUTERS)
Seit über drei Monaten sitzt der ehemalige Renault-Chef Carlos Ghosn in Japan in Haft. Nun versucht Ghosn erneut einen Versuch auf Kaution freizukommen. Sein Anwalt spricht von seiner Freilassung "in naher Zukunft".
Der Anwalt des in Japan inhaftierten Automanagers Carlos Ghosn hält eine baldige Freilassung des einstigen Chefs der Allianzpartner Renault und Nissan auf Kaution für möglich. Er glaube, dass Ghosn "in naher Zukunft" freikommen könnte, sagte Junichiro Hironaka vor Journalisten.
Hironaka schlug nach eigenen Angaben "weitere Auflagen" zur Kontrolle seines Mandanten im Fall einer Freilassung vor - etwa eine Videoüberwachung und eingeschränkte Kommunikationsmöglichkeiten mit der Außenwelt. Er reichte den Kautionsantrag am Donnerstag vergangener Woche ein. Es ist bereits der dritte Versuch, Ghosn auf Kaution freizubekommen. Noch hat das Gericht in Tokio nicht entschieden.
Der 64-jährige Ghosn, der Nissan vor der Pleite gerettet und zusammen mit Renault und Mitsubishi eine mächtige internationale Autoallianz geschmiedet hatte, war am 19. November in Tokio festgenommen und später angeklagt worden. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, er habe jahrelang ein zu niedriges Einkommen bei Nissan deklariert und persönliche Verluste auf den Autobauer übertragen.
Der einstige Vorzeigemanager bestreitet die Vorwürfe und sieht sich als Opfer einer Verschwörung bei Nissan. Seine bisherigen Anträge auf Haftentlassung gegen Kaution blieben allerdings ohne Erfolg: Die Justiz sah bei Ghosn Fluchtgefahr sowie die Möglichkeit, dass er Beweise vernichten könnte. Die Untersuchungshaft ist bis 10. März angeordnet. Danach soll der Prozess beginnen.
Quelle: ntv.de, nen/dpa/AFP