Angst vor Coronavirus Glücksspiel-Eldorado Macau schließt Casinos
04.02.2020, 10:00 Uhr
Besonders viele Chinesen reisen über die Grenze nach Macao, um dort zu spielen.
(Foto: REUTERS)
Die Umsätze der Glücksspielindustrie sind für die chinesische Sonderverwaltungszone Macau eine wichtige Einnahmequelle - sie sind sogar größer als in Las Vegas. Doch in den kommenden Wochen muss die ehemalige portugiesische Enklave wegen des Coronavirus auf den Geldregen verzichten.
Wegen des Ausbruchs der Lungenkrankheit hat das Glücksspiel-Eldorado Macau seine Casinos für einen halben Monat geschlossen. Der Regierungschef der chinesischen Sonderverwaltungsregion, Ho lat Seng, ordnete die Schließung an, nachdem neun der zehn Virus-Infektionen in Macau in der Glücksspielindustrie festgestellt worden waren, wie die Nachrichtenagentur China News berichtete.
Er forderte die mehr als 600.000 Einwohner auf, "in dieser kritischen Zeit" zuhause zu bleiben und nur vor die Tür zu gehen, wenn sie einkaufen müssten. Mit der Schließung der Kasinos verliert Macau seine wichtigste Einnahmequelle. Die Umsätze der Glücksspielindustrie in der ehemaligen portugiesischen Enklave sind größer als in Las Vegas.
Besonders viele Chinesen reisen über die Grenze nach Macau, um dort zu spielen. Portugal gab Macau 1999 an China zurück. Seither wird das Territorium wie Hongkong nach dem Grundsatz "ein Land, zwei Systeme" unter chinesischer Souveränität autonom in seinen eigenen Grenzen regiert.
Die Zahl der bestätigten Infektionen und Todesfälle durch das Coronavirus war am Dienstag in China erneut sprunghaft angestiegen. Wie die chinesische Gesundheitsbehörde mitteilte, gab es 20.438 bestätigte Erkrankungen - 3225 neue Fälle im Vergleich zum Vortrag. Die Zahl der Todesopfer stieg demnach um 64 auf 425.
Quelle: ntv.de, jki/dpa