Bitcoin und Dollar unter Druck Gold so viel wert wie zuletzt zu Jahresbeginn
25.05.2021, 22:42 Uhr
Gold ist so viel wert, wie seit Jahresbeginn nicht mehr.
(Foto: picture alliance / Zoonar)
Obwohl Fed-Banker die Sorge vor Inflation ein wenig zerstreuen können, schließen die US-Märkte schwächer als am Vortag. Zum einen fallen die Verkaufszahlen bei Neubauten schwach aus, zum anderen ist das Verbrauchervertrauen nicht so gut wie erwartet.
Mit kleineren Verlusten sind die US-Börsen aus dem Handel gegangen. Nachdem die Aktienkurse am Montag kräftig gestiegen waren, dämpften schwächere Konjunkturdaten die Kauflust der Anleger. Sowohl die Daten zu den Neubauverkäufen als auch der Index des Verbrauchervertrauens hatten die Erwartungen verfehlt. Allerdings verringerte die Datenlage auch die Wahrscheinlichkeit einer geldpolitischen Straffung, was den Verkaufsdruck linderte.
Der Dow-Jones-Index sank um 0,2 Prozent auf 34.312 Punkte, der S&P-500 verlor ebenfalls 0,2 Prozent, während der Nasdaq-Composite 4 Punkte abgab.
Am Vortag hatte sich die Stimmung aufgehellt, weil einige Fed-Banker der aktuell hohen Inflation etwas von ihrem Schrecken nahmen. Am Markt war die Sorge umgegangen, dass die hohe Teuerung die Währungshüter zu einer Umkehr der Geldpolitik zwingen könnte.
Nun sagten Repräsentanten, sie seien wegen der Inflation nicht besorgt. "Die Fed-Banker haben dem Markt genau das erzählt, was er hören wollte", sagt Stratege Hugh Gimber von JP Morgan Asset Management. Es sei ermutigend, dass bei all der Volatilität die Märkte sich auf die fundamentalen Gegebenheiten konzentrierten.
Renditen und Dollar fallen
Die Anleiherenditen gaben in Reaktion auf die Konjunkturdaten nochmals nach. "Tapering und Zinserhöhungen rücken weiter nach hinten", so ein Händler.
Am Devisenmarkt zeigten sich beim Dollar die Nachwehen der Notenbanker-Aussagen vom Vortag. Mit dem Abwiegeln der Inflationsgefahr stand der US-Dollar unter Druck, weil eine Zinswende in weitere Ferne gerückt zu sein scheint. Der Euro kletterte erstmals seit Januar über 1,2250 Dollar. Der Dollarindex verlor 0,2 Prozent. Der Bitcoin kam nach einigen Tagen erhöhter Volatilität erneut unter die Räder und fiel um 2,7 Prozent.
Gold tendierte nach den schwächeren Konjunkturdaten fester und klettert auf den höchsten Stand seit Anfang Januar. Derweil trat Öl mehr oder weniger auf der Stelle. Am Markt war von Zurückhaltung die Rede, nachdem der Preis zwei Tage in Folge kräftig vorgerückt war.
Amazon mit Zukauf im Plus
Amazon schloss 0,4 Prozent höher. Der Onlinehandelsgigant nähert sich informierten Kreisen zufolge dem Erwerb des Hollywoodstudios MGM Holdings für fast 9 Milliarden Dollar inklusive Schulden. Etwas überschattet wurde der Zukauf von der Nachricht, dass der Generalstaatsanwalt der US-Hauptstadt Washington Anklage gegen das Unternehmen erhebt. Er wirft Amazon vor, seine marktbeherrschende Stellung zu missbrauchen.
Moderna profitierte von Aussagen des Pharmaunternehmens, denen zufolge der Covid-19-Impfstoff bei Kindern zwischen 12 und 17 Jahren Wirksamkeit gezeigt hat. Für die Titel ging es daraufhin um 3,1 Prozent aufwärts.
Die Fluggesellschaft United Airlines erfreut sich großer Beliebtheit bei Urlaubsreisenden. United erwartet im zweiten Quartal nur noch 12 Prozent Umsatzrückgang zu 2019 nach zuvor 20 Prozent. Die Aktie gewann 1,5 Prozent.
Lordstown Motors brachen um 7,4 Prozent ein, nachdem der E-Automobilhersteller im ersten Quartal ein Kostenproblem offenbart hatte. Das Unternehmen muss daher Kapital beschaffen, um bestimmte E-Modelle produzieren zu können. Der Verlust des Startups in der ersten Periode stieg derweil auf Jahressicht deutlich.
Hydrofarm Holdings Group kletterten um 9,2 Prozent. Der Anbieter landwirtschaftlicher Geräte und Zubehör übernimmt den in Kalifornien ansässigen Hersteller von Nährstoffen House & Garden für 125 Millionen US-Dollar.
Quelle: ntv.de, als/DJ