Nach BrexitGoldman Sachs stärkt Niederlassung in Polen

Der geplante Austritt Großbritanniens aus der EU könnte in Polen 35.000 bis 45.000 neue Arbeitsplätze im Finanzbereich schaffen. Goldman Sachs, JPMorgan Chase und Standard Chartered haben bereits Pläne. Das liegt auch an den geringeren Arbeitskosten.
Polen wird für internationale Großbanken als Standort offenbar immer interessanter. Goldman Sachs wolle dort im kommenden Jahr 250 Mitarbeiter einstellen und die Belegschaft damit um fast die Hälfte aufstocken, gab ein Sprecher des US-Instituts bekannt.
In Polen sind die Arbeitskosten geringer als in Finanzzentren wie Frankfurt und London. So will JPMorgan Chase in den nächsten drei Jahren mehr als 3000 Mitarbeiter für seinen neuen Standort in Polen anheuern. Auch Standard Chartered schaut sich Warschau als einen möglichen Standort für ein neues Büro mit 500 Mitarbeitern an. Einem Sprecher zufolge sind zudem Krakau, Prag und Budapest in der Auswahl.
Schätzungen zufolge könnten zwischen 35.000 und 45.000 Arbeitsplätze im Finanzbereich nach Polen wandern. Hintergrund sind aber nicht nur die geringeren Arbeitskosten, sondern auch der geplante Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. Nach dem Brexit brauchen in London ansässige Finanzinstitute eine eigene Gesellschaft mit Banklizenz in einem EU-Land, um ihre Produkte und Dienstleistungen in den verbleibenden 27 Mitgliedsstaaten vertreiben zu dürfen. Aus diesem Grund baut Goldman Sachs Insidern zufolge auch die Niederlassung in Mailand deutlich aus.