Neues Geschäftsmodell Google liebäugelt mit Gebühren für KI-Suche
04.04.2024, 14:58 Uhr Artikel anhören
Der Internet-Riese steht im starken Wettbewerb unter anderem mit dem ChatGPT-Erfinder OpenAI.
(Foto: picture alliance / Andreas Franke)
Google reagiert auf den KI-Trend und prüft eine kostenpflichtige Erweiterung seiner Suchdienste. Der Schritt könnte eine Zäsur im bisherigen Gratis-Modell des Internetriesen bedeuten. Die Konkurrenz durch innovative KI-Chatbots zwingt zu neuen Strategien.
Google erwägt laut der "Financial Times" für bestimmte Funktionen, die auf einer künstlichen Intelligenz (KI) beruhen, künftig Gebühren zu erheben. Der Suchmaschinen-Hersteller prüft nach Informationen von drei mit der Angelegenheit vertrauten Personen, inwiefern sich bestimmte KI-gesteuerte Suchfunktionen in Premium-Abonnementdiensten einbinden lassen können.
Es wäre das erste Mal, dass Google seine Nutzer für eine Erweiterung seines Kerngeschäfts, die kostenlose Suche, zahlen lässt. Die angestrebte Umstellung wäre somit eine gravierende Änderung des Geschäftsmodells. Derweil soll die herkömmliche Google-Suche weiterhin kostenlos bleiben.
Der Internet-Riese steht im starken Wettbewerb unter anderem mit dem ChatGPT-Erfinder OpenAI, der vor gut einem Jahr einen Hype rund um KI auslöste. Das Unternehmen hat ein Problem: Wie lassen sich die neuesten KI-Innovationen nutzen und gleichzeitig der größte Gewinnbringer bewahren? Seit November 2022, als OpenAI ChatGPT auf den Markt brachte, bemüht sich Google, mit dem äußerst beliebten Chatbot mithalten zu können. ChatGPT kann schnelle und vollständige Antworten auf viele Fragen geben und droht damit, die Linkliste einer traditionellen Suchmaschine wie Google und die lukrativen Anzeigen, die daneben erscheinen, überflüssig zu machen.
Noch ist unklar, wie das Unternehmen die KI-gestützte Suche in seine kostenpflichtigen Dienste integrieren will und ab wann diese verfügbar sein könnte. Nach Informationen der "Financial Times" ist es außerdem nicht ausgeschlossen, dass Google doch noch beschließt, bestimmte Elemente der experimentell KI-gesteuerten Dienste im Laufe der Zeit in seine kostenlose Hauptsuchmaschine zu integrieren.
Von Google heißt es, das Unternehmen arbeite nicht an einem werbefreien Sucherlebnis und ziehe dies auch nicht in Erwägung. "Seit Jahren erfinden wir die Suche neu, um Menschen dabei zu helfen, auf Informationen so zuzugreifen, wie es für sie am natürlichsten ist", zitiert die Zeitung den Tech-Riesen. Mit seinen generativen KI-Experimenten in der Suche habe Google bereits Milliarden von Suchanfragen bedient und verzeichne ein positives Wachstum der Suchanfragen. "Wir haben im Moment nichts anzukündigen."
Quelle: ntv.de, jki