Wirtschaft

Folgen von Homeoffice Jedes vierte Großunternehmen will Büros verkleinern

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11,8 Prozent der großen Dienstleister haben ihr Büro bereits verkleinert.

11,8 Prozent der großen Dienstleister haben ihr Büro bereits verkleinert.

(Foto: IMAGO/Westend61)

Immer mehr Menschen arbeiten aus dem Homeoffice aus. Besonders Großunternehmen reduzieren deshalb ihre Büroflächen deutlich. Die Folgen würden besonders bei den Preisen auf dem Immobilienmarkt spürbar, warnt ein Experte.

Besonders Großunternehmen reduzieren ihre Büroflächen wegen der gestiegenen Arbeit aus dem Homeoffice. 6,2 Prozent haben das bereits getan, wie das Münchner Ifo-Institut zu seiner Umfrage mitteilte. Weitere 8,3 Prozent planen dies in den kommenden fünf Jahren. "Besonders stark zeigt sich dieser Trend bei Dienstleistern und Großunternehmen, die den Großteil der Büroflächen nutzen", sagte Ifo-Forscher Simon Krause. "Jedes vierte dieser Unternehmen hat seine Büroflächen verkleinert oder plant es."

Die Homeoffice-Quote in Deutschland liegt seit knapp zwei Jahren stabil bei einem Viertel der Beschäftigten und zwei Drittel der Unternehmen. "Trotz Aufforderungen einzelner Unternehmen zur Rückkehr ins Büro hat sich das regelmäßige Arbeiten im Homeoffice etabliert", erklärte Krause. "Die Firmen haben daher schrittweise ihren Büroflächenbedarf angepasst." Da die Mietverträge oft langfristig abgeschlossen werden, dürfte der Gesamteffekt aber erst verzögert eintreten. "Basierend auf unseren Studien erwarten wir, dass langfristig die Nachfrage nach Büroflächen wegen Homeoffice um etwa zwölf Prozent sinken wird", sagte Ifo-Experte Krause.

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Dienstleister und Großunternehmen zogen demnach eine Reduzierung der Büroflächen am häufigsten in Betracht. 11,8 Prozent der großen Dienstleistungsbetriebe haben bereits verkleinert, 14,0 Prozent wollen dies innerhalb der nächsten fünf Jahre tun. In der Industrie gibt es dagegen weniger Büroverkleinerungen (5,6 Prozent erfolgt, 6,8 Prozent geplant). So auch ähnlich im Handel (1,7 Prozent erfolgt, 4,5 Prozent geplant), im Baugewerbe (0,2 Prozent erfolgt, 1,6 Prozent geplant) und bei kleinen Unternehmen (4,2 Prozent erfolgt, 6,1 Prozent geplant).

"Die Reduzierung von Büroflächen stellt den angespannten Immobilienmarkt vor Herausforderungen", sagte Krause. "In Kombination mit wirtschaftlichen Unsicherheiten, gestiegenen Zinsen und Baukosten ist keine schnelle Erholung in Sicht."

Quelle: ntv.de, gri/rts

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