Wirtschaft

Mitarbeiter sollen umziehen Grundig verlässt Nürnberg

Waschmaschinen, Radios, TV-Geräte: Der Name Grundig ist eng mit dem Standort Nürnberg verbunden.

Waschmaschinen, Radios, TV-Geräte: Der Name Grundig ist eng mit dem Standort Nürnberg verbunden.

(Foto: REUTERS)

Ein Kapitel der deutschen Wirtschaftsgeschichte neigt sich seinem Ende zu: Am angestammten Firmensitz werden die letzten Überreste des Elektrogeräteriesen Grundig für immer verschwinden. Der Mutterkonzern aus der Türkei hat neue Pläne.

Die Traditionsmarke Grundig nimmt endgültig Abschied von Nürnberg. Im Laufe des zweiten Halbjahres werde die Grundig Intermedia GmbH nach Neu-Isenburg südlich von Frankfurt umziehen, teilte der Hausgerätehersteller Arçelik mit.

Die türkische Grundig-Mutter bündelt damit ihre Deutschland-Aktivitäten in Hessen, wo bereits das Schwesterunternehmen Beko Deutschland ansässig ist. Ein Arbeitsplatzabbau sei nicht geplant, heißt es. Allerdings müssen sich die verbliebenen Grundig-Mitarbeiter bei der Wahl ihres Wohnortes flexibel zeigen. "Es ist uns ein großes Anliegen, dass alle am Standort Nürnberg beschäftigten 72 Mitarbeiter mit uns ins Rhein-Main-Gebiet umziehen", teilte Geschäftsführer Sühel Semerci mit.

Legendäre Marke

Grundig gehörte einst wie AEG und Quelle zu den großen Nürnberger Traditionsunternehmen. Nach einem jahrelangen Niedergang schlitterte der Elektronik-Riese im Jahr 2003 in Insolvenz und wurde zerschlagen. Zuletzt blieb von den dem weltweit bekannten Unternehmen nicht viel mehr als eine Hülle. Produziert werden die mit Grundig-Emblemen versehenen Geräte von Beko in der Türkei.

Am früheren Grundig-Stammsitz Nürnberg blieben lediglich Arbeitsplätze in der Verwaltung, in der Planung und in der Logistik. In der Mittelfrankenmetropole erinnert unter anderem die Spielstätte des Bundesligavereins 1. FC Nürnberg an den 1989 verstorbenen Unternehmensgründer Max Grundig.

Im Markennamen Grundig leben Erinnerungen an die Glanzzeiten deutscher Wertarbeit fort. Seit 2007 ist die Grundig Intermedia über Arçelik Teil des türkischen Mischkonzerns Koc. Dessen Gründer und langjähriger Chef, der türkische Milliardär Mustafa Koc, hatte im Januar im Alter von nur 55 Jahren einen tödlichen Herzinfarkt erlitten. Seit 2013 vermarktet der türkische Konzern auch zunehmend Haushaltsgeräte unter der Marke Grundig.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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