Endgültiger Rückzug H&M beendet Geschäfte in Russland
18.07.2022, 11:10 Uhr
Für den Verkauf von Restbeständen sollen die Filialen in Russland zeitlich begrenzt wiedereröffnet werden.
(Foto: dpa)
Schon Anfang März stellt das schwedische Modeunternehmen H&M den Verkaufsbetrieb in Russland bis auf Weiteres ein. Nun will sich der Konzern endgültig aus dem Land zurückziehen - und begründet dies mit der "aktuellen Situation". Die Abwicklung wird nicht billig.
Der schwedische Modekonzern H&M zieht sich aus Russland zurück. Angesichts der aktuellen operativen Herausforderungen und einer unvorhersehbaren Zukunft habe die H&M-Gruppe entschieden, die Abwicklung ihrer Geschäfte in dem Land einzuleiten. Das teilte das Unternehmen in Stockholm mit. "Nach sorgfältiger Überlegung betrachten wir es angesichts der aktuellen Situation als unmöglich, unser Geschäft in Russland fortzusetzen", sagte H&M-Chefin Helena Helmersson.
Ihr Konzern rechnet damit, dass die gesamte Abwicklung schätzungsweise zwei Milliarden schwedische Kronen kosten wird - umgerechnet sind das knapp 190 Millionen Euro. Zu spüren sein wird der Rückzug demnach in Form von Einmalkosten im dritten Quartal 2022.
Helmersson sei "zutiefst traurig" über die Auswirkungen, die der Rückzug auf Beschäftigte in Russland haben werde. Nun gehe es darum, den Betrieb verantwortungsvoll herunterzufahren und alle betroffenen Kolleginnen und Kollegen in den kommenden Monaten bestmöglich zu unterstützen.
Die H&M-Gruppe ist nach eigenen Angaben seit 2009 in Russland aktiv. Zu ihr zählen neben der Modekette Hennes & Mauritz auch weitere Marken wie COS, Monki, Weekday, & Other Stories und Arket. Bereits Anfang März und somit wenige Tage nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine hatte die Gruppe bekannt gegeben, ihren Verkaufsbetrieb in Russland bis auf Weiteres einzustellen.
Im Zuge des Abwicklungsprozesses sollen die Filialen nun vorübergehend und zeitlich begrenzt wiedereröffnet werden, um Restbestände zu verkaufen.
Quelle: ntv.de