MediaMarktSaturn angegriffen Hacker legen Server von Elektrokette lahm
09.11.2021, 00:22 Uhr
Für die Kunden kann es Einschränkungen bei den Filial-Services geben.
(Foto: picture alliance / SvenSimon)
Cyberkriminelle haben offenbar mit einem Verschlüsselungstrojaner die Server von Mediamarkt und Saturn gekapert. Während sich die IT-Fachleute des Konzerns einen Überblick über den Schaden verschaffen, kommt es in den Märkten zu Einschränkungen.
Die Elektronikmarktkette MediaMarktSaturn ist in der Nacht zum Montag Ziel eines Cyberangriffs geworden. Derzeit werde mit Hochdruck daran gearbeitet, "die betroffenen Systeme zu identifizieren und entstandene Schäden schnellstmöglich zu beheben", teilte ein Unternehmenssprecher mit. Die zuständigen Behörden seien umgehend informiert worden.
Betroffen von der Cyberattacke sind demnach die in Ingolstadt ansässige MediaMarktSaturn Retail Group und ihre Landesgesellschaften. MediaMarktSaturn gehört zum Ceconomy-Konzern und betreibt nach eigenen Angaben unter anderem 1023 stationäre Märkte der Marken MediaMarkt und Saturn in 13 europäischen Ländern. Auf Twitter kursieren Screenshots von firmeninternen Nachrichten, in denen von einem "Krypto-Virus" die Rede ist . Das Schadprogramm habe rund 3100 Server befallen. Betroffen seien die Kassen- und Warenwirtschaftssysteme in den Filialen.
In den stationären Märkten könne es derzeit "bei einigen Dienstleistungen zu einem eingeschränkten Service kommen", teilte der Sprecher weiter mit. Dazu gehörten etwa Garantien oder Finanzierungen. Die Online-Shops der Ketten seien aber aktuell nicht von der Cyberattacke betroffen. "Für die Kunden besteht derzeit kein Handlungsbedarf", betonte der Sprecher. Wie lange die Einschränkungen fortbestehen, ist unklar. Weitere Informationen, etwa zu möglichen Lösegeldforderungen, wollte der Konzern aus ermittlungstaktischen Gründen nicht herausgeben.
Quelle: ntv.de, ino/AFP