Wirtschaft

Einstieg bei SnowHeineken setzt auf chinesischen Biermarkt

03.08.2018, 15:38 Uhr
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Heineken hatte in China bisher kaum einen Fuß in die Tür bekommen. (Foto: picture alliance / dpa)

Der Bierdurst in Nordamerika und Westeuropa ist gestillt. Brauer haben es deswegen mehr und mehr auf den asiatischen Markt abgesehen - so wie Heineken. Der niederländische Konzern beteiligt sich am Hersteller einer bei Chinesen beliebten Marke.

Der niederländische Brauereikonzern Heineken schlägt bei Chinas Biermarke Snow zu. Für umgerechnet 2,7 Milliarden Euro erwirbt Heineken eine Beteiligung von 40 Prozent am Mutterkonzern der China Resources Beer Holding, dem Hersteller der bei Chinesen beliebten Biermarke, wie die Unternehmen in Hongkong mitteilten.

Im Gegenzug erwirbt die Muttergesellschaft des chinesischen Brauers für 464 Millionen Euro 5,2 Millionen Heineken-Aktien, die einem Anteil von 0,9 Prozent am Konzern entsprechen. Darüber hinaus erhält CR Beer Zugang zu Heinekens weltweitem Vertriebsnetz und bekommt die Lizenzen für den Vertrieb der Marke Heineken in China. Westliche Bierbrauer haben es auf asiatische, südamerikanische und afrikanische Märkte abgesehen, weil die Märkte in Nordamerika und Westeuropa weniger Potential bieten.

Heineken hatte in China bisher kaum einen Fuß in die Tür bekommen. Von der unter chinesischen Biertrinkern beliebten Marke Snow besaß der britisch-australische Braukonzern SABMiller bis 2016 fast die Hälfte. Als der weltgrößte Brauer AB Inbev SABMiller übernahm, musste die Marke aus kartellrechtlichen Gründen verkauft werden.

Mittelschicht greift zu teureren und oft importierten Bieren

Snow soll nun stärker zur Premiummarke aufgebaut werden. "Der Markt für Premiumbiere ist das entscheidende Schlachtfeld für Brauereien in China", sagte CR-Beer-Chef Hou Xiaohai. Rivale AB Inbev hat die eigene Budweiser-Marke bereits in Stellung gebracht, kleinere Craftbeer-Brauereien zugekauft und vermarktet deren Bier aggressiv in den chinesischen Metropolen.

Auf Chinas Biermarkt greift die wachsende Mittelschicht zunehmend zu teureren und oft importierten Bieren: So gingen die verkauften Mengen nach Daten des Marktforschers Euromonitor von 2012 bis 2017 zwar um 7 Prozent zurück, wertmäßig wuchs der Markt allerdings um 42 Prozent.

Quelle: jki/dpa

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