Wirtschaft

Sorge wegen Nexperia-Krise IG Metall rechnet mit Kurzarbeit in der Autobranche

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Nexperia hat Lieferprobleme bei Halbleitern und Chips.

Nexperia hat Lieferprobleme bei Halbleitern und Chips.

(Foto: REUTERS)

Der Chipmangel bringt die Industrie in Schwierigkeiten. Bis Mitte nächster Woche wird sichtbar, ob die Notfallpläne funktionieren, teilt die IG Metall mit.

Wegen der Lieferengpässe im politischen Konflikt um den Chiphersteller Nexperia bereitet sich die deutsche Autobranche nach Gewerkschaftsangaben auf Kurzarbeit vor. Bei einigen Autozulieferern gebe es sogar "schon starke Schwierigkeiten" in einzelnen Bereichen, "wo Kurzarbeit bereits angemeldet worden ist", sagte der bayerische IG-Metall-Bezirksleiter Horst Ott. Konkrete Betriebe wollte er nicht nennen.

IG-Metall-Vorstandsmitglied und Bosch-Betriebsrat Mario Gutmann aus Bamberg sagte bei dem gemeinsamen Auftritt, im niedersächsischen Salzgitter habe Bosch deswegen bereits Kurzarbeit angemeldet. Dort wirke sich die Knappheit wegen der "just-in-time"-Materialversorgung sofort aus, sagte Gutmann.

Hinsichtlich weiterer Unternehmen verwies IG-Metall-Bezirksleiter Ott auf die kommende Woche. "Bis dahin müssen alle Krisenszenarien hochgelaufen sein." Voraussichtlich ab Mittwoch werde jeder größere Zulieferbetrieb und jeder Autohersteller sagen können, wie sich der Lieferengpass bei ihm auswirke. "Dann sieht man, ob Notfallpläne eben funktionieren oder nicht", sagte der Gewerkschafter. Betriebsräte ließen sich bei der IG Metall bereits über Betriebsvereinbarungen beraten, die für Kurzarbeit nötig seien: "Bei uns laufen die Telefone heiß."

Nexperia gehört dem chinesischen Konzern Wingtech, der seit 2024 wegen angeblicher Risiken für die nationale Sicherheit auf einer schwarzen Liste der US-Regierung steht. Er produziert in Europa, verarbeitet die Chips aber in China weiter, sodass sie teils als Bestandteil von Bauteilen von dort exportiert werden. Auf Druck der USA übernahmen die Niederlande vor wenigen Tagen die Kontrolle bei Nexperia, woraufhin China den Export stoppte. Dies führt nun zu Lieferproblemen bei Halbleitern wie Dioden, Transistoren und Chips für das Batteriemanagement. Betroffen sind vor allem die Autoindustrie und der Maschinenbau.

Quelle: ntv.de, ghö/rts

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