Wirtschaft

Zuversicht deutscher Manager steigt Ifo-Index auf höchstem Stand seit 2014

Mehr Unternehmen wollen in den kommenden Monaten die Produktion anheben.

Mehr Unternehmen wollen in den kommenden Monaten die Produktion anheben.

(Foto: dpa)

Besser als erwartet ist die Stimmung in den Chefetagen deutscher Unternehmen. Nach einer Sommer-Schwäche wird die Wirtschaftslage der kommenden Monate wieder positiver gesehen. Allerdings drohen politische Risiken.

Die Stimmung deutscher Firmenchefs hat sich zum Jahresausklang verbessert. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg im Dezember auf 111,0 Punkte nach 110,4 Zählern im Vormonat. Das ist der höchste Stand seit Februar 2014, wie die Münchner Forscher zu ihrer Umfrage unter rund 7000 Managern mitteilten. Ökonomen hatten nur mit einem leichten Anstieg auf 110,7 Punkte gerechnet. Die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage verbesserte sich auf den höchsten Stand seit Februar 2012.

"Die deutsche Wirtschaft legt einen Jahresendspurt hin", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Die Führungskräfte beurteilten sowohl ihre Geschäftslage als auch die Aussichten für die kommenden sechs Monate besser. Bei der Industrie gehe es bergauf. "Dementsprechend wollen mehr Unternehmen die Produktion in den kommenden Monaten anheben."

Im Großhandel verbesserte sich das Geschäftsklima auf den höchsten Stand seit fast drei Jahren. Im Einzelhandel blieb der Index unverändert auf hohem Niveau. "Das Bauhauptgewerbe setzt seine Rekordjagd fort", betonte Fuest. "Den Baufirmen ging es seit der Wiedervereinigung noch nie so gut." Der Bauboom  dürfte sich in den nächsten Monaten fortsetzen.

Signale für Endspurt zum Jahresende

Die deutsche Wirtschaft hatte in den Sommermonaten an Schwung verloren. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs von Juli bis September nur noch um 0,2 Prozent, nachdem es zu Jahresanfang noch 0,7 und im Frühjahr 0,4 Prozent waren. Zuletzt gab es aber Signale für einen Endspurt zum Jahresende. "Die Konjunktursymphonie schließt 2016 mit einem Akkord in Dur", sagte KfW-Chefökonom Jörg Zeuner. Auch Helaba-Experte Ralf Umlauf äußerte sich zuversichtlich: "Die deutsche Wirtschaft dürfte mit Schwung ins Jahr 2017 starten."

Im nächsten Jahr könnten allerdings die Verhandlungen zwischen Großbritannien und der Europäischen Union über einen EU-Austritt für Unsicherheit und weniger Investitionen sorgen. Zudem befürchten Experten Auswirkungen auf den Export, sollte der designierte US-Präsident Donald Trump den Freihandel einschränken und den US-Markt abschotten. "Man darf die erheblichen politischen Risiken auf globaler Ebene nicht aus den Augen verlieren", warnte Zeuner.

Quelle: ntv.de, kst/rts

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