"Verlangsamte Gangart" Ifo-Index deutet Abschwächung an
25.07.2018, 10:41 Uhr
Konjunkturrisiken aus Übersee: Die von US-Präsident Trump angedrohten Auto-Zölle werfen dunkle Schatten auf die deutschen Exportaussichten.
(Foto: picture alliance / Ingo Wagner/d)
Der scharfe Einbruch ist gestoppt, doch Grund für Optimismus liefert das Konjunkturbarometer der Münchner Wirtschaftsforscher nicht: Der Ifo-Index sinkt im Juli weiter, entwickelt sich aber nicht ganz so schwach wie befürchtet.
Die Stimmung in den Führungsetagen der deutschen Wirtschaft hat sich im Juli nur leicht weiter eingetrübt. Der Index zum Ifo-Geschäftsklima sank um 0,1 auf 101,7 Punkte, wie das Münchner Ifo-Institut mitteilte. Ökonomen hatten im Schnitt mit einem etwas stärkeren Rückgang auf 101,5 Punkte gerechnet.
"Die deutsche Wirtschaft setzt ihre Expansion in verlangsamter Gangart fort", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Der Ifo-Index ist das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer und gilt als zuverlässiger Indikator für die Aussichten in der Wirtschaft. Im Frühjahr war der Ifo-Index regelrecht eingebrochen und hatte im Juni bereits den tiefsten Stand seit mehreren Jahren erreicht.
Breites Stimmungsbild
Die Berechnungen zum Ifo-Index stützen sich auf eine monatliche Umfrage unter rund 9000 Managern und liefern damit ein vergleichsweise breites Stimmungsbild aus dem Inneren der deutschen Wirtschaft. Gefragt werden die Unternehmenslenker unter anderem nach ihren Erwartungen zur Konjunkturentwicklung in den kommenden sechs Monaten.
Eine andere Frage der Ifo-Erhebung bezieht sich jeweils auf die Wahrnehmungen der Manager zur Geschäftssituation in ihrem Unternehmen: Der entsprechende Teilindex zur Beurteilung der aktuellen Lage stieg im Juli um 0,1 auf 105,3 Punkte. Die Prognose der Ökonomen lag hier bei 104,7 Punkten. Der Teilindex zu den Geschäftserwartungen fiel um 0,3 auf 98,2 Punkte. Die im Vorfeld befragten Volkswirte hatten hier einen Rückgang auf 98,1 Punkte erwartet.
Im verarbeitenden Gewerbe ist der Index das sechste Mal in Folge gesunken. Grund hierfür seien merklich schlechtere Lageeinschätzungen der Industriefirmen gewesen, erklärte das Institut. Im Service-Sektor hat sich das Geschäftsklima dagegen verbessert. Ein Grund war die anziehende Nachfrage nach Dienstleistungen.
Quelle: ntv.de, mmo/DJ