Handel mit Gebrauchtware Ikea kauft Möbel zurück
08.07.2019, 16:39 Uhr
Ikea-Kunden können gut erhaltene Möbel künftig an den schwedischen Möbelriesen zurückverkaufen. Dieser will Käufern so gleichzeitig mehr gebrauchte Artikel anbieten. Doch nicht alle Produkte kommen für den neuen Handel in Frage.
Nach einem erfolgreichen Testlauf steigt der Möbelriese Ikea in Deutschland in großem Stil in den Handel mit Gebrauchtmöbeln aus eigener Herstellung ein. Wie das Unternehmen in Hofheim-Wallau mitteilte, können Kunden ab kommenden Montag in allen 53 deutschen Ikea-Filialen gut erhaltene Regale, Kommoden, Esstische oder Sofas unter der Bezeichnung "Zweite Chance" in deren sogenannten Fundgruben erwerben.
Über die Fundgruben-Abteilungen verkauft Ikea bereits seit längerem unter anderem Ausstellungsstücke oder Retouren, die nicht mehr im Originalzustand sind. Nun wird das Angebot durch Artikel ergänzt, die Kunden an das Unternehmen zurückverkaufen können. Ikea sieht dies nach eigenen Angaben als Beitrag zu seinen eigenen Nachhaltigkeitszielen.
Für den Rückkauf gelten genau definierte Bedingungen und Abläufe. So ist Ikea demnach nur an bestimmten Artikeln aus besonders beliebten Produktkategorien interessiert, etwa an Billy-Regalen, Kommoden oder Kleinmöbeln wie Stühlen. Ob die eigenen Möbel dazu gehören, können Interessierte in einem Online-Portal klären. Dort erhalten sie auch einen unverbindlichen Preisvorschlag.
Ikea bezahlt am Ende kein Geld aus, sondern gibt den Verkäufern Guthabenkarten, die sie wieder in Ikea-Einrichtungshäusern einlösen können. Für einen Rückkauf in Frage kommen laut Unternehmen außerdem nur Produkte "in einem einwandfreien bis guten Zustand". Der Kunde muss diese nach der Online-Registrierung zusammengebaut in eine Filiale bringen, wo dies kontrolliert wird. Dann kommt das Geschäft zustande.
Ikea hatte das Angebot seit September vergangenen Jahres in fünf Filialen getestet. Die Erfahrungen waren nach Unternehmensangaben positiv. Deshalb habe man beschlossen, es auf alle Häuser auszuweiten. "Unsere Kunden nehmen das Angebot gern an, und wir konnten den Service gut in den Ablauf in den beteiligten Einrichtungshäusern integrieren", erklärte Ikea-Managerin Christiane Scharnagl. Die meisten Produkte fanden demnach innerhalb von zwei Tagen einen neuen Besitzer. Besonders gut soll der neue Service in Berlin angekommen sein.
Quelle: ntv.de, ftü/AFP