Wegen Bauarbeiten und Gewitter Im Juni kamen mehr Züge verspätet an
17.07.2018, 13:36 Uhr
Warten auf den ICE: Im Juni waren mehr als 25 Prozent aller Züge nicht planmäßig.
(Foto: dpa)
Fahrgäste der Deutschen Bahn mussten im Juni häufiger mit Verspätungen rechnen: Mehr als ein Viertel aller ICE- und IC-Verbindungen waren im vergangenen Monat unpünktlich. Damit ist die Bahn weit entfernt von ihrer selbst auferlegten Quote.
Im Juni mussten Fahrgäste der Deutsche Bahn besonders geduldig sein: Lediglich 74,7 Prozent der Fernzüge erreichten ihr Ziel planmäßig. Das geht aus der nun veröffentlichten Monatsstatistik der Deutschen Bahn hervor. Eigentlich sollten im Jahresschnitt rund 82 Prozent der Züge pünktlich sein. Das Unternehmen sprach von einer unbefriedigenden Bilanz.
"Wir bauen und fahren so viel wie noch nie", sagte ein Sprecher. Die intensiven Schienenarbeiten bei hoher Auslastung würden zu vielen Umleitungen führen. Zugleich hätten im Juni heftige Gewitter Blitzeinschläge und Unterspülungen verursacht. Diese führten zu zahlreichen Störungen an den Fahrzeugen und der Infrastruktur.
Somit erreichen noch weniger Fernzüge als in den vergangenen drei Monaten die Bahnhöfe pünktlich. Im Mai hatte die Quote noch bei 75,8 Prozent, im Vorjahresmonat bei 76,5 Prozent gelegen. Laut Richtlinien der Bahn gelten Züge noch als pünktlich, wenn sie weniger als sechs Minuten nach der geplanten Ankunftszeit eintreffen.
Bahn gibt 82-Prozent-Ziel nicht auf
Die Monatswerte unterliegen generell größeren Schwankungen. So lag die Pünktlichkeitsquote im Juni 2013 bei nur 65,1 Prozent, im Juni 2009 erreichte sie dagegen 83,1 Prozent. Einen offiziellen Pünktlichkeitswert für das erste Halbjahr gibt es noch nicht. Er dürfte etwa bei 77,5 Prozent liegen.
Dennoch gebe die Bahn ihr 82-Prozent-Ziel für das Gesamtjahr noch nicht auf, wie ein Sprecher sagte. Nur im Januar schaffte die Bahn diesen Wert. Um zukünftig Verspätungen oder Zugausfälle aufgrund von Wetterlagen verhindern zu können, investiert die Bahn in eine 5-Punkte-Strategie zur Aufforstung an den Strecken.
Quelle: ntv.de, swi/dpa