IFO gibt keine Entwarnung Immobilienpreise steigen und steigen
31.07.2023, 13:23 Uhr Artikel anhören
Für viele nur ein schöner Traum: Altbauten in der Südstadt von Köln.
(Foto: imago images/Future Image)
Allein in den vergangenen zehn Jahren steigen die Hauspreise in Deutschland laut dem IFO-Institut um mehr als 81 Prozent. Und Ökonomen rechnen damit, dass die Immobilienpreise hier - und weltweit - weiter zulegen. Besonders eine Region trifft es hart.
Ökonomen rechnen weltweit mit stark steigenden Immobilienpreisen. Sie dürften in den kommenden zehn Jahren global im Mittel um jährlich neun Prozent zulegen, wie aus einer Umfrage des Münchner IFO-Instituts mit dem Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik unter 1405 Experten aus 133 Ländern hervorgeht.
In Deutschland werden demnach Zuwächse von 7,2 Prozent erwartet, in Österreich von 6,9 Prozent und in der Schweiz von 4,8 Prozent. "Die Steigerung der Immobilienpreise wird dabei eher von Nachfrage- als von Angebotsfaktoren getrieben", sagte IFO-Forscher Timo Wochner.
Ein gestiegener Lebensstandard und höhere Einkommen, aber auch der Wunsch nach mehr Wohnfläche und das Bevölkerungswachstum führen demnach in vielen Regionen der Welt zu einer erhöhten Nachfrage auf dem Immobilienmarkt. Das gaben 37 Prozent der Befragten als Grund für die erwarteten hohen Preisanstiege an. Auch die Tendenz zu mehr Homeoffice spielt dabei eine Rolle.
"Angebotsfaktoren wie begrenzte Produktionskapazitäten, höhere Preise für Baumaterialien und ein Mangel an Baugrund sind für 27 Prozent der Expertinnen und Experten für steigende Immobilienpreise verantwortlich", sagte Wochner. Die Geldpolitik der Zentralbanken, die Inflation und die Regierungspolitik werden von zwölf Prozent der Befragten als Treiber der erwarteten Preisanstiege angegeben.
Westeuropa und USA unter globalem Durchschnitt
In Westeuropa (6,4 Prozent) und Nordamerika (7,7 Prozent) dürften die Preissteigerungen bei Immobilien unter dem globalen Durchschnitt bleiben. In Süd- und Osteuropa werden deutlich höhere Wachstumsraten erwartet (18,4 beziehungsweise 14,9 Prozent). Besonders hoch könnten die Immobilienpreise in Süd- und Westasien (25,1 beziehungsweise 22,4 Prozent) und Mittelamerika (24,4 Prozent) steigen.
Angegeben wurden nominelle, also nicht inflationsbereinigte Werte. "Die realen Wachstumsraten werden geringer ausfallen", sagte IFO-Forscher Philipp Heil. In Deutschland seien die Hauspreise in den vergangenen zehn Jahren bereits um mehr als 81 Prozent gestiegen. "Dieser Trend wird sich vermutlich fortführen", sagte Heil. In Österreich waren es sogar 95 Prozent, in der Schweiz 44 Prozent.
Quelle: ntv.de, ghö/rts