Wirtschaft

Ab in die U-Bahn Indiens Verkehr hinterlässt bei Habeck mächtig Eindruck

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Habeck benutzt nach eigenen Aussagen auch in Berlin hin und wieder die U-Bahn. In Indien ist die Metro das schnellste Verkehrsmittel.

Habeck benutzt nach eigenen Aussagen auch in Berlin hin und wieder die U-Bahn. In Indien ist die Metro das schnellste Verkehrsmittel.

(Foto: dpa)

Wirtschaftsminister Robert Habeck fährt mit dem indischen Handelsminister in Neu-Delhi U-Bahn. Das erfordert allerdings enorme Vorbereitungen - und erhöhtes Tempo.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und der indische Handelsminister Piyush Goyal fahren gemeinsam mit der U-Bahn zu einem Termin in Neu-Delhi. Klingt banal, ist es aber nicht. Dahinter steckt ein riesiger logistischer Aufwand.

Habeck und Goyal auf ihrem Weg durch eine moderne U-Bahn-Station in Neu-Dehli.

Habeck und Goyal auf ihrem Weg durch eine moderne U-Bahn-Station in Neu-Dehli.

(Foto: dpa)

Habeck ist aus zweierlei Gründen in die indische Hauptstadt gereist: die deutsch-indischen Regierungskonsultationen und die Asien-Pazifik-Konferenz der deutschen Wirtschaft. Im Rahmen der letzteren hat er einen Abendtermin gemeinsam mit Goyal. Die Delegationen vereinbaren recht spontan, dass beide Minister mit der U-Bahn hinfahren - und setzen die Maschinerie von Sicherheitsvorkehrungen und Absperrungen in Gang.

Gut, dass nicht irgendjemand im Stab von Premierminister Narendra Modi während der Regierungskonsultationen auf eine ähnliche Idee gekommen ist: Denn die Sicherheitsmaßnahmen, die für ihn getroffen werden, sind enorm. Nur ein Beispiel: Kurz vor dem Eintreffen Modis zur Eröffnung der Wirtschaftskonferenz, auf der der Premier eine kurze Rede hielt, erfolgte der obligatorische "Freeze". Dieses "Einfrieren" verlangt, dass jeder im Saal auf seinem Sitzplatz verharren muss. Die indische Moderatorin der Veranstaltung empfahl, die Zeit für Meditation zu verwenden, die Augen zu schließen und auf die Farben zu achten, die man dann sieht.

Gelassen im Verkehrschaos

Innere Ruhe ist auch ein hilfreiches Werkzeug, um im Verkehr Delhis zu überstehen. Der Entspanntheit der Autofahrer in Indiens Hauptstadt zollte auch Habeck Respekt: Ihn beeindruckte, wie gelassen sie trotz des Verkehrschaos bleiben.

Vor der U-Bahn-Fahrt des Ministers für Wirtschaft und Klimaschutz ging es für die begleitenden Journalisten vom Delegationshotel im Kleinbus erst einmal in den abendlichen Verkehr von Delhi - und damit für deutsche Maßstäbe mitten hinein in das Chaos. Die Straßen sind völlig überfüllt. Inmitten eines Dauerhupens arbeiten sich Autos dicht gedrängt langsam vor - jede noch so kleine Lücke wird konsequent genutzt. Motorradfahrer und Tuk-Tuks bahnen sich so entschlossen wie verwegen ihren Weg.

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Am Handelsministerium angekommen, wird auf die Abfahrt von Habeck und Goyal und ihres Begleit-Trosses gewartet. Beide hatten sich dort getroffen. Der Presse-Kleinbus hängt sich nach einem sportlichen Wendemanöver vor den Toren des Geländes an die abfahrbereite Kolonne. Der Trip zur U-Bahn-Station in der Nähe geht mit Unterstützung der Polizei deutlich schneller als gewöhnlich.

Kaum ist die U-Bahn-Station erreicht, geht es im hohen Tempo durch nahezu leere Gänge weiter. Die Metrostation war aus Sicherheitsgründen offenbar weiträumig abgesperrt worden. An einem Bahnsteig wartet ein Zug mit zwei leeren Waggons für die Minister und den Begleittross. 20 Minuten dauert die Fahrt im hochmodernen Zug, der auf der Linie Richtung Flughafen fährt. Habeck ist voll des Lobes. Das System in Neu-Delhi sei "moderner als manche deutschen oder europäischen Metros", sagte Habeck später beim Abendempfang. Goyal versicherte, er fahre öfter Metro - es sei einfach viel schneller als die Fortbewegung im dichten Stadtverkehr. Habeck berichtete, er nutze gelegentlich auch in Berlin die U-Bahn. Für den Weg zurück von der Abendveranstaltung wählten die Minister das Auto.

Quelle: ntv.de

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