"Alte Geschichten" Justiz ermittelt gegen Windhorst-Firma
06.07.2021, 11:05 Uhr
Ist bei Hertha BSC eingestiegen: Lars Windhorst.
(Foto: picture alliance/dpa)
Kaum hat sich der Wirbel um Millionen-Zahlungen an Hertha BSC gelegt, gibt es neuen Ärger für Investor Lars Windhorst. Die Bankaufsicht Bafin zeigt ihn an. Der Unternehmer weist die Vorwürfe zurück.
Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Investor Lars Windhorst, nachdem die Bankenaufsicht Bafin eine Strafanzeige gestellt hat. Der "Financial Times" zufolge soll es dabei um das Investmentvehikel "Evergreen Funding" gehen, das Windhorst gehöre. Um welche Vorwürfe es sich konkret handelt, ist nicht bekannt. In Berlin hat die Tennor Holding des Investors ihren Deutschland-Sitz.
Wie die britische Zeitung berichtet, hält es die Bafin für möglich, dass die in Luxemburg angesiedelte "Evergreen" Bankgeschäfte getätigt hat, ohne die erforderlichen Lizenzen zu besitzen. Die Konten des Investementvehikels seien eingefroren worden. Wie es weiter heißt, soll Evergreen Windhorst im vergangenen Jahr 272 Millionen Euro geliehen, aber selbst nur Finanzpapiere im Wert von 263,5 Millionen Euro in der Bilanz aufgeführt haben.
Windhorst reagierte gelassen auf den Bericht. "Das sind alte Geschichten", twitterte der Investor. "Wir sind nicht in Sorge und konzentrieren uns auf unsere Geschäfte". Er sei im Mai über die Beschwerde der Bafin informiert worden und habe sofort Kontakt mit der Berliner Staatsanwaltschaft aufgenommen, um die Ermittlungen zu unterstützen. "Wir sind absolut sicher, dass es für Vorwürfe keine Grundlage gibt", so Windhorst weiter. Weder "Evergreen Funding" noch eine andere Firma der Tennor-Gruppe habe Bankgeschäfte getätigt. "Das haben wir auch der Bafin erklärt." Er sei erstaunt und enttäuscht, dass die Bankaufsicht dennoch entschieden habe, bei der Staatsanwaltschaft Anzeige zu erstatten.
Windhorst und seine Tennor-Gruppe hatten 2019 für 224 Millionen Euro 49,9 Prozent der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA erworben. Aktuell hält er 66,6 Prozent der Profigesellschaft. In der letzten Woche gab es Irritationen über eine angeblich ausstehende Millionen-Rate an den Klub. Montag verkündete der Unternehmer, die Zahlung von 35 Millionen Euro sei auf dem Konto des Fußball-Bundesligisten eingegangen.
Quelle: ntv.de, jga