Probleme mit Lieferanten KaDeWe zahlt seit Wochen Rechnungen nur noch sporadisch
30.01.2024, 18:07 Uhr Artikel anhören
Das beleuchtete Logo des Kaufhaus des Westens (KaDeWe) ist an der Fassade angebracht.
(Foto: Monika Skolimowska/dpa)
Die Zahlungsmoral der inzwischen insolventen Luxuskaufhausgruppe KaDeWe leidet schon seit November schwer. Das zeigen interne Dokumente, die das Wirtschaftsmagazin Capital einsehen konnte. Einige Lieferanten hätten deswegen bereits einen Lieferstopp verhängt.
Die Luxuskaufhausgruppe um das Berliner KaDeWe, die am Montag einen Insolvenzantrag gestellt hat, hat schon seit mehreren Wochen einen Teil ihrer Rechnungen nicht mehr bezahlt. Das berichtet das Wirtschaftsmagazin Capital unter Berufung auf interne Mails und Dokumente.
Demnach gab es schon seit November intern strikte Vorgaben für die Bezahlung von Lieferanten und Dienstleistern. So mussten etwa die einzelnen Rechnungen von der Finanzabteilung freigegeben werden. In Excel-Tabellen wurde wochenweise festgehalten, welche Rechnungen unbedingt bezahlt werden müssen und welche trotz Fälligkeit eine geringere Priorität haben.
Die schleppende und nur teilweise Bezahlung von Rechnungen führte in den vergangenen Wochen bereits zu erheblichen Problemen mit einigen Lieferanten und Servicedienstleistern des Berliner Nobelkaufhauses KaDeWe, berichtet Capital weiter. Nach Angaben aus Unternehmenskreisen sind davon etwa Reinigungsdienste, Geldtransporte oder Tankkartenanbieter für den Shuttleservice des Kaufhauses betroffen.
Zudem hätten einige Lieferanten von Ware bereits einen Lieferstopp verhängt. Die KaDeWe-Gruppe ließ Fragen von Capital zu den Zahlungsproblemen unbeantwortet. KaDeWe-Chef Michael Peterseim hatte angesichts der Insolvenzserie in der Signa-Gruppe seit November öffentlich stets betont, die Luxusgruppe sei von den Problemen bei Miteigentümer Signa nicht betroffen.
Die KaDeWe-Gruppe gehört zu 50,1 Prozent der thailändischen Central Group. Die restlichen 49,9 Prozent gehören zu Signa Retail - ebenfalls eine Tochter der insolventen Signa Holding. Zu dem Konzern gehören in Deutschland auch noch die Warenhauskette Galeria und das bekannte Bauprojekt Hamburger Elbtower. Auch Galeria und die Eigentümerin des Elbtower-Grundstücks haben mittlerweile Insolvenz angemeldet.
Quelle: ntv.de, jki