Wirtschaft

"Es zählt jede Woche" KfW bewilligt erste Corona-Notkredite

Anträge sollen schnell und unbürokratisch abgewickelt werden, verspricht die KfW.

Anträge sollen schnell und unbürokratisch abgewickelt werden, verspricht die KfW.

(Foto: picture alliance / dpa)

In der Coronavirus-Krise geht ein Sonderkreditprogramm der staatlichen Förderbank KfW an den Start. Es komme nun darauf an, den Unternehmen schnell und unbürokratisch zu helfen, sagt Bundeswirtschaftsminister Altmaier.

Die staatliche Förderbank KfW hat die ersten Notfall-Darlehen für deutsche Unternehmen durchgewinkt. Die Kredite sollen nun schnellstmöglich durch die Hausbanken an die Firmen, die wegen der Corona-Krise in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind, ausbezahlt werden, wie die KfW mitteilte. Schon gleich zu Beginn des Arbeitstages um 8.30 Uhr seien zwei Kredite bewilligt worden in der Kategorie bis zu drei Millionen Euro, fügte ein Sprecher hinzu. Weitere Angaben über die Anzahl der eingegangenen Kreditanträge soll es im Tagesverlauf geben.

"Die Banken und die KfW haben sich intensiv auf den heutigen Tag vorbereitet", sagte KfW-Chef Günther Bräunig. "Noch nie haben wir ein Programm so schnell startklar bekommen. Der Bund übernimmt fast vollständig die Haftung, und die Kreditmargen sind extrem niedrig." Die Sonderkredite stehen Firmen zur Verfügung, die wegen der raschen Ausbreitung des Coronavirus vorübergehend in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind und Liquidität zur Überbrückung brauchen. Mit den Darlehen, die teilweise bis zu 90 Prozent durch den Staat garantiert sind, können Betriebsmittel und Investitionen finanziert werden.

"Es kommt jetzt darauf an, den Unternehmen schnell und unbürokratisch zu helfen", so Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier. "Die Auszahlung erfolgt schnellstmöglich, denn wir wissen, dass für viele Unternehmen jede Woche zählt." Die Prüfungen bei Darlehen von bis zu drei Millionen Euro wurden vereinfacht. Die Höhe der Notdarlehen ist nicht begrenzt. Sie stehen kleinen, mittelständischen und großen Unternehmen zur Verfügung. Zudem soll eine höhere Haftungsfreistellung durch die KfW von bis zu 90 Prozent bei Betriebsmitteln und Investitionen von kleinen und mittleren Unternehmen den Banken und Sparkassen die Kreditvergabe erleichtern.

Bundesfinanzminister Olaf Scholz sagte: "Wir schützen unser Land, die Beschäftigten und die Unternehmen mit einem beispiellosen Hilfsprogramm. Zusammen mit der KfW sorgen wir dafür, dass die Unternehmen auch in der Krise liquide bleiben."

Bund kündigt weitere Garantien an

Die Regierung sieht wegen der Corona-Krise eine akute Gefahr von Liquiditätsengpässen bei den Unternehmen, was zu zahlreichen Insolvenzen führen kann und unzählige Jobs bedroht. Das Finanzministerium kalkuliert Regierungskreisen zufolge 2020 mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um sechs Prozent.

Die Bundesregierung hatte die unbegrenzten Kreditprogramme bereits angekündigt. Allerdings fordern Wirtschaftsverbände Nachbesserungen. Der am Sonntag bekannt gewordene Schritt der Bundesregierung, bei Kreditsonderprogrammen das Kreditrisiko von 80 auf 90 Prozent zu erhöhen, reiche nicht aus, hieß es etwa von DIHK-Präsident Eric Schweitzer. Er fordert, dass die Bundesregierung die Hilfskredite zu 100 Prozent absichern müsse. Der Staat sei in der Krise weiterhin kreditwürdig, alle privaten Akteure seien es nicht.

Zusätzlich zu den KfW-Sonderkrediten will der Bund einen Wirtschaftsstabilisierungsfonds aufsetzen, der Firmen Garantien von bis zu 400 Milliarden Euro geben soll. Für mehrere Millionen Solo-Selbständige und Kleinstbetriebe sind außerdem Soforthilfen aus dem Nachtragshaushalt im Volumen von bis zu 50 Milliarden Euro vorgesehen.

Quelle: ntv.de, jga/rts/dpa

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