Wirtschaft

Neue GfK-Erhebung Konsumstimmung trotz allem stabil

Die Inflation nagt am verfügbaren Einkommen, doch die Konsumstimmung hat sich beruhigt.

Die Inflation nagt am verfügbaren Einkommen, doch die Konsumstimmung hat sich beruhigt.

(Foto: picture alliance / Jochen Tack)

Energie und Essen drücken bei vielen Deutschen aufs Budget, doch zeigt sich die Konsumstimmung dennoch robust. Es sei aber noch zu früh, von einer Trendwende zu sprechen, heißt es von der GfK.

Trotz hoher Inflation und Sorgen um die Energieversorgung ist die Konsumstimmung in Deutschland im Oktober stabil geblieben. Die Einkommenserwartung der Verbraucherinnen und Verbraucher und ihre Neigung zu größeren Anschaffungen legten sogar etwas zu, wie das Marktforschungsunternehmen GfK in Nürnberg mitteilte. Die Konjunkturerwartung der Haushalte dagegen sank. "Die Stimmung hat sich wieder etwas beruhigt", erklärte GfK-Konsumforscher Rolf Bürkl. Für November erwartet die GfK daher ein besseres Konsumklima als im Oktober. Der entsprechende Wert steigt von minus 42,8 Punkte auf minus 41,9 Punkte.

Bürkl warnte: "Es ist momentan sicherlich zu früh, von einer Trendwende zu sprechen. Die Situation bleibt für die Konsumstimmung sehr angespannt." Angesichts der hohen Inflation und der Sorgen um die Energieversorgung bleibe abzuwarten, ob die aktuelle Stabilisierung von Dauer sei oder angesichts des kommenden Winters eine weitere Verschärfung der Lage befürchtet werden müsse.

Die von der GfK ermittelte Einkommenserwartung erholte sich leicht - der Wert hatte im September aber auch ein historisches Rekordtief erreicht. Bürkl betonte, es könne keine Entwarnung gegeben werden. "Explodierende Energie- und Lebensmittelpreise vermindern die Kaufkraft der Einkommen der privaten Haushalte und sorgen für den anhaltenden Einkommenspessimismus." Und nach den bislang vorliegenden Prognosen solle die Inflation auch im kommenden Jahr hoch bleiben.

Bürkl: Verbraucher erwarten Rezession

Auch die Anschaffungsneigung nahm leicht zu. Sie liege aber immer noch deutlich niedriger als während der Corona-Lockdowns in den vergangenen beiden Jahren, wie Bürkl hervorhob. Die Haushalte müssten davon ausgehen, künftig wesentlich mehr Geld fürs Heizen aufwenden zu müssen. "Dieses Geld fehlt damit für andere Anschaffungen."

Die Konjunkturerwartung verschlechterte sich: "Die Verbraucher gehen davon aus, dass Deutschland in eine Rezession rutschen wird", sagte Bürkl. Er verwies auf die Einschätzung von Experten, denen zufolge das Bruttoinlandsprodukt 2023 um etwa ein halbes Prozent zurückgehen wird.

Die GfK führt für ihre repräsentativen Studien zum Konsumklima monatlich Interviews mit Verbrauchern zu ihrer Konjunkturerwartung, ihrer Einkommenserwartung und ihrer Anschaffungsneigung. Für die aktuelle Erhebung wurden vom 6. bis 17. Oktober rund 2000 Menschen befragt. Der Konsum ist eine wichtige Stütze der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland.

Quelle: ntv.de, vpe/dpa

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